Das Ende der Sekundarschulen

Die Einführung der Sekundarschulen vor einem Jahrzehnt war mit der Absicht verbunden, eine vielfältige Bildungslandschaft anzubieten und den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Diese Schulen sollten eine Alternative zu den traditionellen Schulformen wie Gymnasien und Hauptschulen darstellen, indem sie eine längere gemeinsame Lernphase bis zur Klasse 10 ermöglichten.

Anfangs stießen diese Schulen auf Interesse und es gab eine gewisse Nachfrage. Viele Eltern und Schüler sahen darin eine Chance, unterschiedliche Bildungswege zu erkunden und individuelle Stärken zu fördern. Die Schulen boten ein breites Spektrum an Fächern und Schwerpunkten, um den Schülerinnen und Schülern eine umfassende Bildung zu ermöglichen.

Jedoch, im Laufe der Zeit veränderten sich die Vorlieben und Präferenzen der Eltern und Schüler. Andere Schulformen wie Gesamtschulen oder auch Gymnasien erlangten wieder an Beliebtheit, was zu einem Rückgang der Anmeldungen an den Sekundarschulen führte. Möglicherweise spielten auch andere Faktoren wie der Ruf und die Wahrnehmung der Schulen in der Öffentlichkeit eine Rolle.

Die Folge war, dass viele der Sekundarschulen im Rhein-Kreis Neuss schließen mussten oder mit anderen Schulformen fusionierten. Die verbleibende Schule kämpft heute um ihre Existenz und versucht, sich den veränderten Bedürfnissen anzupassen.

Der Unterschied zwischen einer Sekundarschule und einer Gesamtschule liegt hauptsächlich in ihrer Organisationsstruktur und ihrem pädagogischen Konzept. Hier sind die grundlegenden Unterschiede:

Schulstruktur

Eine Sekundarschule ist in der Regel eine eigenständige Schulform, die als Alternative zu den traditionellen Schulformen wie Gymnasium, Realschule und Hauptschule eingeführt wurde. Sie umfasst in der Regel die Klassenstufen 5 bis 10 oder 5 bis 13. Eine Gesamtschule hingegen vereint alle Schulformen unter einem Dach und bietet alle Bildungsgänge von der Klasse 5 bis zur Klasse 12 oder 13 an. An einer Gesamtschule können Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Bildungsgängen (Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig) gemeinsam lernen.

Bildungsangebot

In einer Sekundarschule wird versucht, den Schülerinnen und Schülern eine breite Allgemeinbildung zu vermitteln und ihnen eine längere gemeinsame Lernphase zu ermöglichen. Dabei werden verschiedene Fächer und Bildungsbereiche angeboten. An einer Gesamtschule werden ebenfalls alle Fächer und Bildungsbereiche abgedeckt, jedoch haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihren individuellen Bildungsweg entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen zu wählen.

Unterrichtsgestaltung

An einer Sekundarschule wird häufig mit differenzierten Lerngruppen gearbeitet, um den unterschiedlichen Leistungsniveaus der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Es kann Unterricht in Stammgruppen oder Kursen geben, in denen die Schülerinnen und Schüler je nach Leistungsniveau oder Interessen zusammengefasst werden. An einer Gesamtschule hingegen wird meist in heterogenen Lerngruppen unterrichtet, in denen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Leistungsniveaus gemeinsam lernen.

Abschlüsse

In dieser Schulform können je nach Bundesland verschiedene Abschlüsse erworben werden, wie zum Beispiel der Hauptschulabschluss oder der mittlere Schulabschluss. An einer Gesamtschule haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, alle Abschlüsse zu erreichen, die auch an den anderen Schulformen möglich sind, also den Hauptschulabschluss, den mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) und das Abitur.

Die Rachel-Carson-Sekundarschule in Dormagen