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Selbstwirksamkeit Megatrend

Einleitung

Definition von Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist ein Begriff aus der Psychologie, der die Überzeugung eines Menschen beschreibt, dass er in der Lage ist, bestimmte Ziele zu erreichen und Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Diese Überzeugung basiert auf seinen Fähigkeiten, Erfahrungen und Ressourcen sowie auf der Bewertung seiner Umwelt. Selbstwirksamkeit bezieht sich somit auf die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, eine bestimmte Handlung auszuführen und dabei erfolgreich zu sein.

Es hat Auswirkungen auf das individuelle Verhalten und die Leistung, das Selbstbewusstsein und die emotionale Regulation. Sie beeinflusst auch die Art und Weise, wie Menschen ihre Umwelt wahrnehmen und wie sie mit ihr interagieren.

Es ist ein dynamisches Konzept, das sich im Laufe der Zeit und durch Erfahrungen verändert. Menschen können ihre Selbstwirksamkeit steigern, indem sie neue Fähigkeiten erwerben, ihre Erfahrungen erweitern und positive Erfolge erzielen. Die Steigerung der Selbstwirksamkeit kann auch durch eine positive Unterstützung und ein unterstützendes Umfeld gefördert werden.

In der Gesellschaft wird Selbstwirksamkeit als ein wichtiger Faktor angesehen, der zur Entwicklung von Selbstvertrauen und Selbständigkeit beiträgt. Ein höheres Maß an Selbstwirksamkeit kann auch dazu beitragen, die Leistung in verschiedenen Bereichen wie Arbeit, Bildung und Sport zu steigern.

Die Theorie der Selbstwirksamkeit

Die Theorie der Selbstwirksamkeit besagt, dass die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, eine bestimmte Handlung auszuführen und dabei erfolgreich zu sein, das Verhalten und die Leistung beeinflusst. Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung führt dazu, dass ein Mensch eine Herausforderung als erreichbares Ziel betrachtet und bereit ist, die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen. Eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung hingegen führt dazu, dass ein Mensch eine Herausforderung als unüberwindbares Hindernis betrachtet und möglicherweise aufgibt, bevor er überhaupt versucht hat, das Ziel zu erreichen.

Die Theorie der Selbstwirksamkeit unterscheidet sich von anderen Theorien der Motivation, da sie nicht nur auf die Fähigkeiten und Ressourcen des Individuums eingeht, sondern auch auf die Bewertung der Umwelt.

Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung kann dazu beitragen, dass ein Mensch seine Fähigkeiten erweitert, neue Erfahrungen sammelt und somit ein höheres Maß an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickelt. Eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung hingegen kann dazu führen, dass ein Mensch sich zurückzieht und seine Fähigkeiten nicht weiterentwickelt.

Die Bedeutung der Selbstwirksamkeit

Die Bedeutung von Selbstwirksamkeit für das Individuum

Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit führt dazu, dass man Herausforderungen und Schwierigkeiten eher als Chancen und Herausforderungen betrachtet, anstatt als unüberwindbare Hindernisse. Man ist motiviert, sich mit neuen Aufgaben und Herausforderungen auseinanderzusetzen und traut sich auch schwierige Dinge zu. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und das allgemeine Wohlbefinden.

Es  kann auch dazu beitragen, dass man besser mit Stress und Druck umgehen kann. Man ist in der Lage, auch in schwierigen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren und angemessen zu reagieren. Auch in beruflichen und schulischen Kontexten kann Selbstwirksamkeit helfen, Leistungen zu steigern und Erfolge zu erzielen.

Umgekehrt kann ein niedriges Maß an Selbstwirksamkeit dazu führen, dass man sich schneller entmutigen lässt und sich Herausforderungen nicht stellt. Man kann sich selbst als unfähig betrachten und dadurch Angst und Unsicherheit empfinden. Das wiederum kann zu einem negativen Selbstbild und einer geringen Lebenszufriedenheit führen.

Die Bedeutung von Selbstwirksamkeit für Organisationen und Unternehmen

Eine hohe Selbstwirksamkeit kann dazu führen, dass Mitarbeiter mehr Verantwortung übernehmen und sich mehr engagieren, um ihre Ziele zu erreichen. Sie können auch schneller auf Herausforderungen reagieren und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse besser einsetzen, um Probleme zu lösen.

Organisationen und Unternehmen, die die Selbstwirksamkeit ihrer Mitarbeiter fördern, können davon profitieren, dass ihre Mitarbeiter effektiver und produktiver arbeiten. Eine positive Selbstwirksamkeitserfahrung kann auch dazu beitragen, das Selbstvertrauen der Mitarbeiter zu stärken und sie dazu zu motivieren, sich in Zukunft neuen Herausforderungen zu stellen.

Darüber hinaus kann eine Kultur der Selbstwirksamkeit in einer Organisation oder einem Unternehmen dazu beitragen, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie ihre Arbeit erfolgreich erledigen können, können sie Stress und Burnout besser bewältigen und ein größeres Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks bei der Arbeit empfinden.

Methoden zur Steigerung der Selbstwirksamkeit

Mentales Training

Das mentale Training ist eine Technik, die darauf abzielt, die Fähigkeit einer Person zu verbessern, bestimmte Aktivitäten auszuführen oder Herausforderungen zu bewältigen, indem sie sich diese Situationen vorstellt und sich dabei positiv verhält. Es kann dazu beitragen, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit zu stärken, indem es eine Person mental auf bestimmte Herausforderungen vorbereitet.

Das mentale Training kann in verschiedenen Formen praktiziert werden, wie z.B. der Visualisierung. Bei der Visualisierung stellt sich eine Person vor, wie sie bestimmte Aktivitäten erfolgreich ausführt oder schwierige Situationen meistert. Dies kann helfen, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken und die Überzeugung zu fördern, dass man in der Lage ist, diese Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Eine Technik des mentalen Trainings ist die Entspannungstechnik. Indem man sich entspannt und den Körper beruhigt, kann man den Geist beruhigen und negative Gedanken loslassen. Dies kann helfen, das Selbstbewusstsein und die Überzeugung zu stärken, dass man Herausforderungen erfolgreich bewältigen kann.

Die Macht der Selbstwirksamkeit - Foto von Alisa Anton

Positive Selbstgespräche

Das positive Selbstgespräch bezieht sich darauf, wie man mit sich selbst spricht und wie man sich selbst bewertet. Es geht darum, positive und unterstützende Gedanken über sich selbst zu haben, anstatt negative oder kritische Gedanken. Indem man sich selbst positiv beurteilt und ermutigt, kann man das Selbstbewusstsein stärken und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verbessern.

Das positive Selbstgespräch kann auf verschiedene Arten praktiziert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, sich selbst zu loben und positive Aspekte des eigenen Verhaltens oder der eigenen Leistung zu betonen. Indem man sich auf das Gute konzentriert und sich selbst dafür anerkennt, kann man das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich selbst zu ermutigen und positive Affirmationen zu verwenden. Das bedeutet, dass man sich selbst positive Aussagen sagt, die das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken. Beispiele dafür sind: „Ich bin in der Lage, diese Aufgabe zu bewältigen“ oder „Ich bin kompetent und werde erfolgreich sein“. Diese positiven Affirmationen können dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben zu verbessern.

Die Vermeidung von Selbstkritik ist ein weiterer wichtiger Apsekt des positiven Selbstgesprächs. Anstatt sich auf Fehler oder Schwächen zu konzentrieren, ist es wichtig, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren und sich selbst zu ermutigen. Durch die Vermeidung von Selbstkritik kann man das Selbstbewusstsein stärken und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verbessern.

Erfolgserlebnisse

Erfolgserlebnisse können auf verschiedene Arten erreicht werden. Eine Möglichkeit besteht darin, kleine Ziele zu setzen und diese schrittweise zu erreichen. Durch die Erreichung dieser Ziele kann man das Gefühl des Erfolgs erleben und das Selbstbewusstsein stärken. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich an vergangene Erfolge zu erinnern und diese Erfolge als Quelle der Inspiration zu nutzen.

Es ist auch wichtig, realistische Ziele zu setzen und die Erwartungen an die eigenen Fähigkeiten anzupassen. Wenn die Ziele zu hoch gesteckt sind, kann dies zu Frustration und Entmutigung führen. Durch die Erreichung realistischer Ziele kann man das Selbstbewusstsein stärken und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verbessern.

Es ist auch hilfreich, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und diese zu nutzen. Wenn eine Person ihre Stärken kennt und nutzt, kann sie sich auf die Aufgaben konzentrieren, bei denen sie erfolgreich sein kann. Dies kann zu einem positiven Gefühl der Leistung und des Erfolgs führen und das Selbstbewusstsein stärken.

Kritik an der Theorie der Selbstwirksamkeit

Empirische Evidenz

Die Theorie der Selbstwirksamkeit, die besagt, dass das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten einen wichtigen Einfluss auf das Verhalten und die Leistung hat, hat in der psychologischen Forschung viel Aufmerksamkeit erhalten. Allerdings gibt es auch Kritik an der Theorie, die auf empirische Evidenz gestützt ist.

Eine der wichtigsten Kritikpunkte betrifft die Art und Weise, wie Selbstwirksamkeit gemessen wird. Die meisten Studien zur Selbstwirksamkeit basieren auf Selbsteinschätzungen der Probanden. Diese Einschätzungen können jedoch ungenau sein und durch Faktoren wie soziale Erwünschtheit oder Selbsttäuschung beeinflusst werden. Außerdem sind die meisten Selbstwirksamkeitsmessungen auf bestimmte Verhaltensweisen oder Fähigkeiten ausgerichtet und können somit nicht auf andere Bereiche übertragen werden.

Die Tatsache, dass sie nicht berücksichtigt, dass die Leistung auch durch externe Faktoren beeinflusst wird, ist ein weiterer Kritikpunkt.  Zum Beispiel können äußere Umstände wie Zeitdruck oder unerwartete Ereignisse die Leistung beeinträchtigen, unabhängig davon, wie hoch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist.

Die Annahme der Theorie, dass das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten die Leistung und das Verhalten direkt beeinflusst, gehört ebenso zu einem der wichtigsten Kritik. Es gibt Hinweise darauf, dass andere Faktoren wie Motivation und Interesse ebenfalls eine Rolle spielen und dass Selbstwirksamkeit nur einer von vielen Faktoren ist, die die Leistung beeinflussen.

Trotz dieser Kritikpunkte bleibt die Theorie der Selbstwirksamkeit ein wichtiger Ansatz in der psychologischen Forschung. Allerdings sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Auswirkungen von Selbstwirksamkeit auf das Verhalten und die Leistung genauer zu untersuchen und um die Gültigkeit der Messinstrumente zu verbessern.

Kritik an der Anwendbarkeit

Ein wichtiger Kritikpunkt an der Theorie der Selbstwirksamkeit betrifft ihre Anwendbarkeit in verschiedenen Kontexten. Einige Forscher haben argumentiert, dass die Theorie der Selbstwirksamkeit nicht universell anwendbar ist und dass sie in bestimmten Situationen nicht wirksam sein kann.

Die Art der Aufgabe oder Herausforderung, bei der die Selbstwirksamkeit eine Rolle spielt, ist eine wichtige Einschränkung der Theorie. Einige Studien haben gezeigt, dass die Theorie der Selbstwirksamkeit in kontrollierten, strukturierten Umgebungen wie akademischen Prüfungen oder sportlichen Wettkämpfen besser anwendbar ist als in unvorhersehbaren oder dynamischen Umgebungen wie der Arbeitswelt oder sozialen Interaktionen.

Der Aspekt, der die Anwendbarkeit der Theorie der Selbstwirksamkeit beeinflussen kann, ist die Kultur, ist eine weitere Kritik. Einige Forscher haben argumentiert, dass die Theorie der Selbstwirksamkeit in westlichen Kulturen besser funktioniert als in nicht-westlichen Kulturen, in denen das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten weniger betont wird und kollektivistische Werte im Vordergrund stehen.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Anwendbarkeit der Theorie der Selbstwirksamkeit beeinflusst, ist die individuelle Persönlichkeit. Einige Forscher haben argumentiert, dass die Theorie der Selbstwirksamkeit in bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen wie Neurotizismus oder Introversion weniger wirksam sein kann.

Diskussion der Alternativen

Eine Alternative zur Theorie der Selbstwirksamkeit ist die Theorie des Kontrollüberzeugung (locus of control). Diese Theorie besagt, dass Menschen entweder eine interne oder eine externe Kontrollüberzeugung haben. Eine Person mit einer internen Kontrollüberzeugung glaubt, dass sie die Kontrolle über ihr Leben hat und dass ihre Handlungen ihre Ergebnisse beeinflussen können. Eine Person mit einer externen Kontrollüberzeugung hingegen glaubt, dass ihre Ergebnisse hauptsächlich von externen Faktoren wie Glück oder Schicksal abhängen.

Eine weitere Alternative zur Theorie der Selbstwirksamkeit ist die Theorie der Attribution von Bernard Weiner. Diese Theorie beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie Menschen die Ursachen für ihr Verhalten und ihre Ergebnisse erklären. Weiner schlägt vor, dass Menschen zwischen internen und externen Ursachen unterscheiden, um ihr Verhalten und ihre Ergebnisse zu erklären. Eine Person kann beispielsweise ihre schlechten Noten auf eine interne Ursache wie mangelnde Anstrengung oder eine externe Ursache wie einen schlechten Lehrer zurückführen.

Es gibt auch Kritiker, die behaupten, dass die Theorie der Selbstwirksamkeit zu stark auf individuelle Faktoren fokussiert und dabei die sozialen und kulturellen Aspekte, die das Verhalten und die Überzeugungen einer Person beeinflussen können, vernachlässigt. Diese Kritiker betonen, dass die Theorie der Selbstwirksamkeit nicht ausreichend berücksichtigt, wie die Umgebung und die sozialen Normen das Verhalten einer Person beeinflussen können.

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