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Female Leadership: Unterscheidet sich der Führungsstil von Frauen und Männern? Führen Frauen eventuell besser oder sind Männer sogar in der Lage weiblich zu führen? Oder spielt das Geschlecht in der Führung keine große Rolle?

Frauen die besseren Führungspersonen?

Was bereits vor vierzehn Jahren für Gespräch sorgte, ist heute wieder ein Gesprächsthema. Denn die Pandemie zeigte, dass von Frauen regierte Länder wie Finnland oder Neuseeland die Pandemie offenbar besser zu bewältigen wussten. Das Frauen in diesen Ländern in deutlich mehr Machtpositionen sind wie in vergleichbaren Ländern, trug sicherlich auch seinen Teil dazu bei.

In der Geschichte wird Führung meist mit Männern in Verbindung gebracht. Denn auch heute werden die Eigenschaften, die es dafür braucht, eher dem männlichen Geschlecht zugesprochen.

Positive Eigenschaften:

  • Durchsetzungsstärke
  • Problemlöse- und Analysefähigkeit
  • Fähigkeit Gefühle beiseitezuschieben

Doch auch negative Eigenschaften werden eher männlichen Führungspersonen zugeschrieben:

  • Rücksichtslosigkeit,
  • Egoismus
  • Übermäßige Risikobereitschaft

Hingegen Frauen in Führungspositionen andere Eigenschaften wie Empathie, Fürsorglichkeit oder Besonnenheit zugesprochen werden. Um den Schaden wieder gut zu machen, welche bis dahin meist Männer in hohen Positionen angerichtet haben, wird der Ruf nach Female Leadership lauter. Doch ist es in der heutigen Zeit überhaupt von Vorteil, in Führungspositionen nach Geschlechtern zu sortieren?

Führungsstil der Frauen

Die Vergangenheit zeigt, dass Frauen in hohen Positionen eine Ausnahme da stellten.  Auch heute ist in Deutschland nur jede dritte Führungsposition mit einer Frau besetzt. Dabei wird deutlich, dass der Anteil schrumpft, je höher die Hierarchiestufe ist. So betrug der Anteil von Frauen in den Vorständen der 200 größten Deutschen Unternehmen 2020 lediglich 11,5 Prozent. Deutlich weniger als Männer in vergleichbaren Positionen.

Female Leadership bezeichnet ein Konzept, welches an dieser ungleichen Verteilung etwas ändern will. Um dies zu erreichen, macht der Begriff deutlich, dass es genug geeignete Frauen gibt, um die ungleiche Verteilung zu kippen. Um jetzt und auch in er Zukunft die Wirtschaft fairer zu gestalten, müssen Menschen verschiedener Geschlechter Entscheidungsgewalt bekommen. Sie haben alle verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen, welche in ihren Positionen essenziell sind. Female Leadership sagt zudem, dass Frauen Eigenschaften aufweisen, mit dessen Hilfe sie einen besseren Führungsstil als ihre männlichen Kollegen aufweisen.

Sämtliche Unterschiede der beiden Führungsstile sind allerdings nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Es lässt sich nicht pauschalisieren das Frauen generell bessere Werte oder Eigenschaften aufweisen. Doch meist werden eben jene Qualitäten verallgemeinert. Dazu kommt, dass Menschen, welche weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zugehören, meist keine Beachtung bekommen.

Binäre Stereotypen

Nicht immer verhalten sich Frauen in Führungspositionen nicht „typisch weiblich“. Um sich in der männlich geprägten Wirtschaft behaupten zu können, legen viele einen männlichen Führungsstil an den Tag. Dies liegt auch daran, dass viele Unternehmen weiterhin eher männliche stereotypen befördern. Leider wird so aber auch deutlich, dass Frauen sich anders verhalten müssen als wie sie normal sind, um in der heutigen Wirtschaft bestehen zu können.

Wer heute an einen weiblichen Führungsstil denkt, wird automatisch an die klassischen Rollen denken. Seit über 300 Jahren ist es in der Gesellschaft üblich, dass Frauen sich um Haus und Familie kümmert und die Männer die Geschicke der Welt leiten. Längst überholte Rollen.

Auch wenn es Frauen in Führungspositionen schaffen heißt dies nicht, dass sie einen weiblichen Führungsstil ausleben können. Nach wie vor wird das Bild der Wirtschaft zu sehr von männlichen Stereotypen geprägt und schränkt somit auch Frauen ein.

Männliche Führungskultur neigt sich dem Ende

Es braucht mehr Frauen in führenden Positionen, um die noch vorherrschenden Vorstellungen zu reduzieren, dass Frauen eben nicht dorthin gehören. Eine weibliche Führung stellt die bisher männlich geprägte Normalität in der Wirtschaft infrage. Durch mehr Frauen ändert sich hoffentlich die Denkweise der Unternehmens- und Führungskulturen die Frauen in Machtpositionen noch immer disruptiv ansehen.

Einen einheitlichen weiblichen Führungsstil kann Female Leadership allerdings nicht benennen. Jede Frau bringt ihren eigenen Stil mit. Dies kann in eine nicht mehr zeitgemäße Richtung führen, sollten Stereotypen weiterhin reproduziert und nicht aufgelöst werden. Es sollte ein erklärtes Ziel sein, das weder Frauen noch Männer von irgendwelchen an ihr Geschlecht angepasste Normen eingeschränkte werden. Jeder hat das Recht sich in dieser Welt frei zu bewegen.

Fokus auf wichtige Führungsstile

Das wir auf der Suche nach alternativen sind, zeigt die Aufmerksamkeit, welche Female Leadership erhält. Nicht nur das dieses Konzept einen Beitrag zur Neudefinition guter Führung leistet, es fungiert auch als Kontrast zu bisherigen Vorstellungen von Führung und Management. Doch anstatt beider Stile immer wieder nebeneinander zu setzen, sollten wir uns darauf fokussieren, welcher Führungsstil am Ende am wichtigsten ist.

So kann auch ein Mann die Eigenschaften aufweisen, welche Female Leadership hervorheben möchte. Einen guten Führungsstil sollte man mit Werten wie Empathie, Partizipation, Kooperation oder Bedürfnisorientierung beschreiben und nicht mit einem Geschlecht versehen.

Fakten „Female Leadership“

  • Female Leaderhship ist ein Gegenmodell zur Vorstellung welche Führung mit Männlichkeit gleichstellt.
  • Female Leadership hebt positive Eigenschaften von weiblichen Führungsstilen hervor, um eine gerechtere Aufteilung in Führungspositionen zu bewirken.
  • Das Konzept beschreibt nicht sämtliche Führungsstile aller Frauen. Auch werden Menschen zwischen beiden Geschlechtern ausgeschlossen.

Frauen stärken

Eine Möglichkeit, um den Prozentsatz von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen ist die sogenannte Frauenquote. Politisch wurde zumindest in großen börsennotierten Unternehmen bereits ein Mindestanteil an weiblichen Führungskräften beschlossen. Trotzdem bleibt die Frauenquote weiterhin umstritten.

Die einen sehen in der Frauenquote die Chance endlich einen Wandel zu vollführen. Andere sehen darin die Gefahr das künftige Personalentscheidungen nicht nach Kompetenz, sondern rein nach Geschlecht getroffen werden. So würde es dem Unternehmen Schaden, wenn man sich für eine Frau entscheidet anstatt für den männlichen Kandidaten, welcher eventuell besser geeignet wäre.

Auch viele Frauen kritisieren die Frauenquote. Sie befürchten, dass sie damit auf ihr Geschlecht beschränkt werden. Sie möchten aufgrund ihrer Fähigkeiten und Leistungen erfolgreich sein und nicht, weil sie eine Frau sind. Zudem wächst die Angst das man sich nur für sie entscheidet um diese Quote zu erfüllen.

Strukturelles Empowerment

Eine Frauenquote ist nicht nötig, um Frauen zu stärken. Es sollte zur Aufgabe eines jeden Unternehmen gehören, seine Mitarbeiter individuell zu fördern. Geschäftsführer sollten ihre Haltung gegenüber Bewerbern allgemein überdenken sowie dem Umgang mit der Besetzung von Führungsposten. Das Strukturelle Empowerment von Frauen setzt voraus das diese gleichberechtigt, wie ihre männlichen Kollegen behandelt werden.

Um Frauen im Beruf zu stärken, sollte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefördert werden. So sollte nicht nur Müttern erlaubt werden eine Pause für das Kind zu machen, sondern auch Männern. Dazu müssen jedoch vorherrschende Vorurteile abgebaut und eine Chancengleichheit erbracht werden.

Einige gehen davon aus, dass sich auch ohne eine Frauenquote die zahl von Frauen in Führungspositionen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erhöhen wird. So sehen es vor allem die jüngeren Generationen als wichtig, dass Männer und Frauen gleichberechtigt werden.  Zudem schätzen sie die Chancen welche Diversität mit sich bringt. Ältere Generationen hegen weiterhin Vorbehalte gegenüber weiblichen Führungspersonen.

Tipps für weibliche Führungskräfte

  • Sich für niemanden verbiegen: Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Um als Führungsposition Selbstbewusster auftreten zu können, sollte man mit einem Coach seine Stärken und Schwächen herausarbeiten.
  • Emotionalität: Wir sind alle emotional und daran ist nichts verkehrt. Doch genau wie es für Frauen wichtig ist diese in gewissen Situationen zu kontrollieren, gilt es ebenso für ihre männlichen Kollegen.
  • Nicht den Kleidungsstil ändern: Wer vor der Beförderung bunt herumgelaufen ist, sollte dies auch auf dem neuen Posten machen. Die Zeiten mit dunklen Hosenanzügen sind lange vorbei.