Gender Shift ist ein Zeichen dafür das die Gesellschaft, in der Männer und Frauen ihre konkreten sozialen Rollen einnehmen, ausgedient hat. Längst gibt es keine Geschlechterstereotypen oder strikte Rollenmuster mehr. Dies sorgt für einen radikalen Wandel, hin zu einer Kultur von freien, respektierten Individuen.
Geschlechterrollen verlieren an Relevanz
Es gibt wenige Themen bei dem sich die Meinungen und Haltungen so zuspitzen wie bei der Frage des Geschlechts als Identität. Während die einen längst über die klassische Rollenverteilung hinaus sind, hängen andere noch an den typischen Geschlechtsmerkmalen fest.
Heute ist es absolut möglich, dass der Mann zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert. Die Frau geht indes arbeiten und macht Karriere. Die gesellschaftliche Wahrnehmung wird durch diese Entkräftigung von Geschlechterstereotypen verändert. Es stellt sich heraus, dass in Zukunft die Kommunikation individueller und gesellschaftliche Strukturen diverser werden müssen.
Auch Auswirkungen auf den Arbeitsplatz
Auch in der Arbeit mit Personal muss ein Umdenken erfolgen. Mitarbeiter: innen dürfen nicht mehr nur nach ihrem klassischen Geschlecht angesprochen werden. Es muss eine genderneutrale Kommunikation herrschen. Neben diesem, legt das Allgemeine Gleichstellungsgesetz zudem fest, dass zum Beispiel in Stellenanzeigen alle drei Geschlechter (m/w/d) anzusprechen sind.
Dies bedeutet eine Umstellung in der Personalabteilung. Vor allem dürfen bei der Vergabe von Jobs nicht auf Geschlechterspezifische Vorurteile geachtet werden. Die dazu verfassenden Stellenanzeigen dürfen zudem nicht so formuliert werden, dass sich automatisch Personen mit der Beschreibung ausgeschlossen fühlen. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn diese zu maskulin geschrieben ist.
Für diese neue Generation an Mitarbeiter: innen ist es wichtig, das gleiche Rahmenbedingungen für alle existieren. Unternehmen können mit einem strategischen Personalmarketing Zukünftig dafür sorgen, dass sich jeder, egal welchem Geschlecht, in seinem Beruf wohl fühlt.
Chancen und Risiken
Nicht nur das genderneutrale Ansprechen der neuen Mitarbeiter: innen stellt das Personalwesen an neue Herausforderungen. Auch muss sie sich damit befassen, das Thema Geschlecht in diversen Teams aufzubrechen.
Nicht nur die Geschlechterfrage ist hier wichtig. Auch Menschen mit Behinderungen, multinationale Teammitglieder sowie mehr Frauen auf der Führungsebene machen Unternehmen diverser. Statt in den typischen Geschlechterrollen zu denken, muss jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin als eigenständiges Individuum betrachtet werden.
Das Diversity Management als Teil des Personalwesens, fördert die Individualität als Wettbewerbsvorteil. Zudem sensibilisiert es auch für diverse Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Probleme der Personalabteilung
Ein großes Risiko für die Arbeitswelt stellt die unklare Ansprache aller Geschlechter dar. Für dieses Problem gibt es bisher leider noch keine konkrete Lösung. Die Vielfalt der genderneutralen Ansprache in Deutschland zeigen unter anderem die Gendersternchen (Mitarbeiter*innen) oder der Doppelpunkt (Mitarbeiter:innen). Da bei verschiedenen Schreibweisen eine unglaubwürdige Kommunikation auftreten kann, ist von Firmen darauf zu achten, dass man die Ansprache vorher definiert.
Aber nicht nur die Kommunikation muss sich ändern. Auch muss eine Kultur und Reform der Arbeitsorganisation stattfinden. Der Wandel, der bisher vollzogen wurde und noch weiter zunehmen wird, zeigt das sich die Gesellschaft verändert. Väter arbeiten weniger. Um die Möglichkeiten der Kinderbetreuung sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, müssen die Arbeitszeiten künftig flexibler werden.
Möglichkeiten für eine Umstrukturierung der bekannten Arbeitswelt sind Homeoffice, welches sich in der Pandemie bewährt hat oder eine Vertrauensarbeitszeit.
Das Ungleichgewicht beim Gehalt
Gender Pay Gap, der Geschlechtsbedingte Gehaltsunterschied spielt leider auch in der heutigen Welt noch eine große Rolle. So verdienten Frauen 2020 im Durchschnitt 18% weniger in der Stunde als ihre Männlichen Kollegen, so das statistische Bundesamt. Bis 2030 möchte die Bundesregierung dies auf 10% senken.
Ein möglicher Schritt für moderne Unternehmen wäre es schon heute, ihre Gehaltspolitik transparent zu machen und für eine Gleichberechtigung zu sorgen.
Früher war es Alltag, seine MitarbeiterInnen anhand ihres Geschlechts einzuteilen. Mittlerweile ist dies nicht mehr möglich. Stattdessen ist jeder für sich mit eigenen Wünschen, Qualifikationen und Anforderungen zu betrachten. Dass dies kein Trend, sondern eine langfristige Entwicklung ist, sorgt dafür, dass Unternehmen divers werden müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Veränderungen, nicht nur in der Arbeitswelt
Nicht nur die Arbeit ist vom Wandel betroffen und denkt um. Progressive Parenting beschreibt Eltern, die auf unterschiedlichste Weise ihre Kinder erziehen. Nicht nur dass das Geschlecht der Elternteile gleich sein können, sie hegen bei der Erziehung ihrer Kinder ihre eigenen Moralvorstellungen, welche von Eltern zu Eltern unterschiedlich sein können.
Die LGBT+ Gemeinde wächst und mit ihr die Erweiterungen der Geschlechtsidentifikationen. Dabei steht das Plus hinter den vier Buchstaben für all die Menschen, die sich nicht mit vorhandenen Kategorien identifizieren.
Die männerdominierte Welt erlebt einen Wandel durch den Trend Female Shift. Durch die Lösung der Geschlechterrollen finden auch in Berufs- und Privatleben gewaltige Änderungen statt, die bisher nicht dagewesene Chancen bringen. Männer nehmen sich mehr Zeit für die Familie und die Erziehung der Kinder. Frauen dagegen streben verstärkt nach Führungspositionen.
Gender Shift bedeutet Umverteilung
Gender Shift ist kein Ausdruck von emanzipierten Gerüchten und Meinung. Es ist eine Umverteilung. Dies ist besonders in den letzten 30 Jahren zu spüren gewesen. In der Zeit hat sich eine richtige weibliche Bildungsrevolution entwickelt. So stieg allein in Deutschland der Anteil an Abiturientinnen um 55 Prozent. Dies lässt sich nicht nur in der Europäischen Union, sondern auch in vielen Schwellenländern erkennen.
Gender-Mainstreaming ist der Ansatz von Geschlechterpolitik, welche die Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter fördert. Dabei wird auf alle Lebenssituationen und Interessen der Menschen aller Geschlechter geachtet, um so eine Gleichstellung durchzusetzen. Das erste Mal tauchte dieser Begriff 1985 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Naobi auf und wird seitdem stetig weiterentwickelt.
Der Trend Gender Shift ist so vielfältig wie die Menschen, die sich unter dieser Rubrik versammeln. Daher ist es ratsam sich auf dem Laufenden zu halten, um den Personen in seinem Umfeld auch weiterhin den Respekt entgegenzubringen die sie verdienen.