Keine Inhalte/Widgets in dieser Seitenleiste vorhanden.
luca bravo XJXWbfSo2f0 unsplash scaled

Besonders in den DACH-Ländern entwickelt sich Nearshoring zu einem Trend, denn die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung zwingen zur Optimierung der bisherigen Firmenführungsstrategien. Besonders Firmen im IT-Bereich entscheiden sich dazu, eigene Prozesse zu verlagern und externen Unternehmen damit zu beauftragen.

Der IT-Outsourcing Markt wächst

Im vergangenen Jahr erreichten die Einnahmen in diesem Sektorbereich weltweit über 350 Milliarden US-Dollar. Selbst in Österreich, Deutschland und der Schweiz wachsen die Einnahmen in diesem Sektor.

Im internationalen Vergleich ist das Onshoring nicht nur teurer, sondern ist durch den Mangel an geeigneten Fachkräften erschwert. Die Pandemie hatte gezeigt, dass globale Lieferketten sogar im digitalen Bereich unsicher werden. Das die Verlagerung der firmeneigenen Prozesse in das nahegelegene EU-Ausland ein bleibender Trend sein wird, zeigte die McKinsey-Studie aus dem Jahr 2020. Die osteuropäischen Märkte werden dabei zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Nearshoring statt Offshoring

Offshoring ist zwar günstig, jedoch meist umständlich und zunehmend unsicherer. Durch die räumliche Nähe und einheitliche Rechtslage bietet das Nearshoring innerhalb der EU alles zu einem besseren Preisleistungsverhältnis an.

Bevor man sich für einen IT-Nearshoring-Zulieferer entscheidet, ist es von Vorteil, seinen Eigenbedarf zu identifizieren und die wichtigsten Dinge wie Dienstleistungen und Kompetenzen anhand einer Checkliste zu vergleichen. Bei einem Pilotprojekt könnte man so die Zusammenarbeit prüfen, bevor man dem ausgewählten Nearshoring-Geschäftspartner die Gesamtbetreuung der IT-Softwareprojekte überträgt.

Vorteile für DACH-Länder

Für DACH-Länder wie Deutschland, Österreich oder die Schweiz bietet die günstige geographische Lage ein breites Nearshoring-Angebot an. Positiv dabei ist, dass beide Seiten nicht nur ähnliche Werte teilen, sondern auch dieselbe Arbeitskultur. Bei Spezialisten und Mitarbeitern im EU-Ausland ist zudem zu erwarten, dass diese Professionalität und Pünktlichkeit an den Tag legen. Diese geteilte Grundbasis fördert eine verbesserte Kommunikation und nachhaltigen Erfolg der gemeinsamen Projekte.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Nearshoring-Partner meist zu regulären Arbeitszeiten erreichbar ist und man sich nicht auf eine Zeitumstellung einstellen muss. Dies ist besonders im Notfall wichtig. Durch die räumliche Nähe ist es zudem möglich wichtige Besprechungen auch vor Ort beim gewählten Nearshoring-Partner abzuhalten und nicht wie bei Offshoring üblich hauptsächlich online. Die meisten EU-Länder sowie die Schweiz sind innerhalb von wegen Autostunden oder einer kurzen Flugzeit zu erreichen.

Sprachliche Hürden?

Da die lingua franca in der Softwareentwicklung Englisch ist, ist das Beherrschen dieser Sprache besonders bei Hochschulabsolventen und im IT-Bereich ein Muss. Dies ermöglicht zudem eine reibungslose Kommunikation mit dem gewählten Nearshoring-Partner. In den angrenzenden Regionen des deutschsprachigen Raumes wird man meistens auch Partner finden welche gute Deutsch Kenntnisse besitzen.

Nearshoring stimmt

Auch wenn Länder wie Polen keine Niedriglohnländer wie China sind, fallen hier Gehälter und Lebenserhaltungskosten niedriger aus wie in Deutschland oder Schweiz. Dort liegen die Arbeitskosten der Entwickler beispielsweise 2,5 – 4,5-mal höher. So können durch das Nearshoring trotzdem Kosten eingespart werden ohne auf gewohnte Nachhaltigkeit, Sicherheit oder Qualität verzichten zu müssen.

Neben Rechtssicherheit und reibungsloser Buchhaltungs- und Bankgeschäftsabwicklung ist auch Datenschutz in allen EU-Ländern rechtlich abgedeckt. Wer IT-Dienstleistungen außerhalb dieses Wirtschaftsraums nutzen will muss allerdings prüfen, ob diese gewährleistet werden. Dies ist bei vielen beliebten Offshore-Ländern nicht ausreichend wie in Indien oder Vietnam. Mit dem EU-Nearshoring entfallen diese Sorgen da hier EU weite Schutzregelungen gelten. Ebenso in der Schweiz.

Nearshoring
Foto von Scott Graham

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für Nearshoring

Das es in Deutschlang an Fachkräfte mangelt, ist seit Jahren bekannt. Schuld daran sind fehlende Qualifikationen und die hohen Gehaltsforderungen von Bewerbern. Bis heute wurden daher bereits hunderte polnische IT-Spezialisten in Deutschland eingestellt. Dies sorgt dafür, dass Polen ein beliebter Nearshoring-Standort ist.

Aber auch in Österreich wächst die Nachfrage nach Nearshoring. Eine Studie von Ernst & Young ergab, dass über 80 Prozent der österreichischen Mittelstandunternehmen den Fachkräftemangel beklagen. 40 Prozent von ihnen beklagen dadurch zudem Umsatzeinbußen.

Traditionell vorsichtiger sind Schweizer Unternehmen und greifen daher gerne auf Onshoring vor Ort zurück. Doch auch dort stellen steigende Kosten und Fehlende IT-Fachkräfte die Unternehmen vor immer größeren Herausforderungen. Das Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB) sagt voraus, dass bis 2028 knapp 120.000 neue Fachkräfte in dem Bereich benötigt werden. Daher greifen auch in der Schweiz immer mehr Firmen zum Nearshoring, auch außerhalb des deutschsprachigen Raums.

Hier gibt es weitere interessante Artikel.