Silver Society, gemeint ist der große und wachsende Teil der Bevölkerung, die bereits graue oder „silberne“ Haare hat. Der Ruhestand bedeutet für viele dieser Menschen keinen Stillstand mehr. Sie wollen ihren Interessen nachgehen und weiterhin aktiv leben.
Im Jahr 2030 wird mehr als die Hälfte der Menschen in Europa über 50 sein. Die gesamte Bevölkerung der Erde wird immer älter. Der Trend Silver Society ist der Name einer gesellschaftlichen Alterskultur, die alle Bereiche des Lebens verändern wird.
Altersgerechtes Wohnen und Arbeiten ändert sich
Im Immobilienbereich gibt es nicht nur eine erhöhte Nachfrage nach Altersheimen, sondern auch die Nachfrage nach neuen Konzepten für das Wohnen und Leben im Alter. Denn diese, meist noch berufstätige Silver Society hat ihre eigene Vorstellung an ihre Arbeitsumgebung wie ihre jüngeren Kollegen.
Bei Universal Designs gehen Barrierefreiheit und Ästhetik nicht mehr zwei getrennte Wege, sondern Hand in Hand. Altersgerecht muss nicht hässlich sein. Die Generation 60 plus setzt auf Produkte- und Wohnlösungen die es ihnen ermöglichen mit ihren Einschränkungen flexibel umgehen zu können. Dies gilt im Besonderen für das Badezimmer.
Indem sie über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, tragen viele ältere Menschen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei. Dieser Umstand erfordert nicht nur Anpassungen wie ergonomische Arbeitsmöbel. Es ist auch Flexibilität seitens der Unternehmen gefragt.
Ältere Menschen, die sich mit dem Computer auskennen, sind häufig in Coworking Spaces anzutreffen. Seniorenfreundliche Coworking Spaces bieten daher viel Potenzial. Durch den steigenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal, schafft dieser demographische Wandel sogar neue Arbeitsplätze. Die Immobilienbrache sollte dieses Thema nicht ignorieren und speziell für diesen Bereich moderne und funktionale Arbeitsplätze anbieten.
Silver Societey: Auch das Rentenalter will erlebt werden
Nicht nur durch schöneres Wohnen will sich die jünger fühlende Silver Society mehr Qualität in ihr Leben bringen. Auch durch erweiterte Wellness, dem Selfness. Hier geht es nicht um die Optimierung der eigenen Vier Wände, sondern um die des eigenen Körpers.
Das sich die ältere Generation immer jünger fühlt, zeigt das Downaging. Es ist eine Art ergänzendes Anti-Aging. Es gibt dabei drei Down-Aging Typen: Der Super-Granny, der Silverpreneur sowie der Grey-Hopper. Alle diese Typen lieben es, ihr Leben zu aktivieren und zu optimieren. Dabei geben sie diese Optimierung mit Wissen und Aktivitäten auch an ihre Kinder weiter.
Dabei gelten Jugendliche Lebensstile in der heutigen Zeit als Maßstab für ein gutes, attraktives Erwachsenleben. Diese Altersgruppe rückt deshalb stärker in den Fokus unternehmerischer Entscheidungen. Sie gelten als zukunftsweisende Mitarbeiter von morgen. Die Jugend kann sich viel besser auf neue, flüssige Verhältnisse einstellen. Deshalb der Name Liquid Youth.
Schon die Vorsorge ist wichtig
Egal ob Jugend oder Generation 60 Plus, vieles findet heute immer öfters unter erheblichem Zeitmangel statt. Daher stellt Flexibilität und Unterwegssein irgendwann nur noch eine Belastung da. Viele Menschen suchen aus diesem Grund nach Möglichkeiten der Entschleunigung, in dieser sonst schnellen Gesellschaft.
Nicht nur die dauernde Belastung macht dem Menschen zu schaffen. So beschreibt Digital Health die Verbindung der Gesundheit der Gesellschaft mit der digitalen Medizin. Und Gesundheitstechnologie. Dies soll die Gesundheitsversorgung verbessern. Arzneimittel sollen so individueller und wirkungsvoller einsetzbar sein. Dabei sind viele Akteure beteiligt wie Krankenhausmitarbeiter, Wissenschaftler und Forscher.
Preventive Health (Krankenprävention) versucht schon vor der Notwendigkeit von Medikamenten, den Gesundheitszustand der Bevölkerung und- oder einzelner Gruppen zu erhalten oder zu verbessern. In der Zahnmedizin und Onkologie wird als Synonym zur Prävention auch der Begriff Prophylaxe verwendet.
Ziel der Preventive Health ist dabei, Faktoren die Krankheiten auslösen zurückzudrängen oder bestenfalls auszuschalten. Dabei wird die Prävention nicht nur als alleinige Aufgabe der Medizin verstanden. Sie erfolgt interdisziplinär mit Psychologie, Soziologie sowie Pädagogik. Diese Maßnahmen sind langfristig angelegt.
Auf die Silver Society einstellen
Die Alterung der Menschheit liefert neue Chancen auf Vitalität für Unternehmen. Denn mit den Free-Ager, mit der Weisheit der Alten, ist es möglich, die Krisen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen. Denn die Kraft der Jugend allein reicht nicht aus. Mit Pro-Aging kommen wir zu einer neuen Wertschätzung des Alterns und einer Ökonomie der zweiten Lebenshälfte.
Der klassische Lebenslauf des Industriezeitalters verändert sich. Von den drei Phasen Kindheit – Arbeit/Familie und Ruhestand zu einer breiten Vielfalt an sich wiederholenden oder überschneidenden Entwicklungspfaden. Mittlerweile orientieren sich die Verläufe des Lebens nicht mehr so häufig an festgelegte Rollenbilder, Traditionen oder Feststellungen des Alters.
Lernen ist und bleibt immer wichtig
Silver Society: Häufigen Berufs- oder Wohnsitzwechsel, diverse Familienformen sowie lebenslange Weiterbildungen und Qualifikationen sind einige Merkmale der Multigrafie. Diese stellen zwar Herausforderungen da, können aber neue Chancen für Deutschland eröffnen.
Die Fähigkeit zu lernen, besitzt der Mensch nicht nur in seiner Jugend. Lifelong Learning (Lebenslanges Lernen) ist ein Konzept, welches zeigt das wir durchaus in der Lage sind während unseres gesamten Lebens neue Dinge zu erlenen. Das Jahr 1996 wurde von der Europäischen Union zum Europäischen Jahr des lebensbegleitenden Lernens erklärt. Dieses Konzept hat die Aufnahme in viele progressive und konservative bildungspolitische Programme gefunden.
In Zusammenarbeit mit der UNESCO entstand eine Publikation, die auf internationalen empirischen erziehungswissenschaftlichen und psychologischen Forschungen beruht. In dieser Publikation wird ein Konzept für ein lebenslanges Lernen entwickelt und dargestellt. Darin geht es vorrangig um die Förderung von intelligentem und kreativem Handeln. Nicht um Fremdbestimmung.
Businesseurope sieht lebenslanges Lernen als unternehmerische und wirtschaftliche Gesichtspunkte, statt einer notwendigen Vermittlung von Kompetenzen, welche auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt würden. European Students´Union (ESU) und andere Studentenverbindungen kritisieren die ökonomischen und betrieblichen Ausrichtungen der meisten Reformen.
Die Rente genießen war gestern. Mittlerweile geht jeder zehnte Deutsche im Pensionsalter einer Beschäftigung nach. Laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, hat sich seit 1996 der Anteil dieser Unruheständler zwischen 65 und 69 Jahren verdoppelt. 425000 Menschen zwischen 65 und 69 gingen also 2011 weiterhin einer Arbeit nach.
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