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Schatten über Nürnberg ist ein Kurzkrimi in einer Noir Version der Stadt Nürnberg.

Schatten über Nürnberg

Der Regen trommelte wie eine wütende Jazz-Band auf das Kopfsteinpflaster, während die alten Laternen schwaches Licht auf die Gassen der Altstadt warfen. Die Stadt, mit ihren mittelalterlichen Mauern und modernen Schatten, wirkte wie eine verlorene Seele, gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Nürnberg war in jener Nacht kein romantisches Postkartenmotiv – es war kalt, grau und voller Geheimnisse.

Privatdetektiv Viktor Heller saß in seinem kleinen Büro über einer verruchten Kneipe in der Nähe des Hauptmarkts. Der Geruch von abgestandenem Bier und nassem Holz kroch durch die Ritzen der Tür. Auf seinem Schreibtisch lag eine halbvolle Flasche Whisky, daneben ein Aschenbecher, überfüllt mit Zigarettenstummeln. Die Wanduhr tickte monoton, als die Tür aufging.

Eine Frau trat ein, ihr Gesicht halb verborgen unter einem breiten Hut. Ihr Mantel war dunkelrot, fast schwarz im schwachen Licht. Ihre Augen – kalt und klar wie Eis – fixierten Viktor, und für einen Moment fühlte er sich wie ein Anfänger, der gerade seinen ersten Fall annahm.

„Herr Heller?“ Ihre Stimme war tief und rau, wie die Straßen der Stadt selbst.

„Das bin ich. Was kann ich für Sie tun, Frau…?“

„Schwarz,“ antwortete sie, ohne zu zögern. „Luise Schwarz. Mein Mann ist verschwunden, und die Polizei unternimmt nichts.“

Viktor nahm einen Schluck Whisky. „Verschwunden? In Nürnberg? Die Stadt ist klein, aber voller Löcher. Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?“

„Vor drei Tagen. Er hat gesagt, er hätte ein Treffen in der Burg. Aber er ist nicht zurückgekommen.“ Sie zog ein Foto aus ihrer Handtasche und legte es auf den Tisch. Ein Mann mit kantigem Gesicht und einem Lächeln, das nichts Gutes versprach, blickte Viktor an. „Sein Name ist Erich Schwarz.“

Heller erkannte das Gesicht. Erich Schwarz war kein Unbekannter – ein zwielichtiger Geschäftsmann, der oft in dubiose Geschäfte verwickelt war. „Und was genau erwarten Sie von mir, Frau Schwarz?“

„Finden Sie ihn. Oder… finden Sie heraus, was passiert ist.“ Ihre Hand zitterte leicht, als sie einen Umschlag mit Geld auf den Tisch legte. „Das sollte als Vorschuss reichen.“


Die Spur führte Viktor in die dunklen Gassen hinter der Lorenzkirche, wo die Schatten länger und die Menschen wortkarger waren. Ein alter Informant, den er nur als „Otto“ kannte, saß in einer Kneipe, die mehr nach Geheimversteck als nach Schankraum aussah.

„Schwarz?“ Otto spuckte aus. „Der hat sich mit den falschen Leuten eingelassen. Die Sache stinkt.“

„Welche Leute?“ Viktor zündete sich eine Zigarette an.

„Die Leute, die man nicht nennen sollte. Aber ich sag dir das: Wenn er auf der Burg war, dann war’s kein Spaziergang. Da oben trifft man nur die, die etwas zu verlieren haben.“

Schatten über Nürnberg, ein Noir Kurzkrimi mit Schauplätzen wie der Kaiserburg.

Die Spur führte Viktor in die dunklen Gassen hinter der Lorenzkirche, wo die Schatten länger und die Menschen wortkarger waren. Ein alter Informant, den er nur als „Otto“ kannte, saß in einer Kneipe, die mehr nach Geheimversteck als nach Schankraum aussah.

„Schwarz?“ Otto spuckte aus. „Der hat sich mit den falschen Leuten eingelassen. Die Sache stinkt.“

„Welche Leute?“ Viktor zündete sich eine Zigarette an.

„Die Leute, die man nicht nennen sollte. Aber ich sag dir das: Wenn er auf der Burg war, dann war’s kein Spaziergang. Da oben trifft man nur die, die etwas zu verlieren haben.“

Die Burg wirkte wie ein gespenstischer Wächter über der Stadt, als Viktor sich durch die Nacht dorthin schlich. Er hatte ein Gefühl, dass das, was er finden würde, ihm nicht gefallen würde. Und er hatte recht.

In einem der alten Türme fand er Erich Schwarz. Tot. Seine Hände waren hinter seinem Rücken gefesselt, und ein Einschussloch klaffte in seiner Stirn. Neben ihm lag ein Briefumschlag, beschriftet mit „Für Luise“.

Neben ihm lag ein Briefumschlag, beschriftet mit „Für Luise“.

Als Viktor das Büro am nächsten Morgen betrat, wartete Luise Schwarz bereits auf ihn. Ihre Augen waren rot, aber sie hielt sich aufrecht, als er ihr die Nachricht überbrachte.

„Das hier ist für Sie.“ Er reichte ihr den Umschlag.

Sie öffnete ihn mit zitternden Fingern. Ein einziges Blatt Papier lag darin, mit den Worten: „Vertraue niemandem. Nicht einmal dir selbst.“

Sie sah ihn an, ihre kalten Augen nun voller Fragen. „Was bedeutet das?“

Viktor zuckte mit den Schultern. „In Nürnberg bedeutet es, dass manche Geschichten besser nie erzählt werden.“

Draußen begann es erneut zu regnen. Die Stadt blieb grau, voller Schatten – ein perfekter Ort für Geheimnisse, die niemals gelüftet werden.