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Offline: Für jeden immer erreichbar zu sein, selbst in der Zeit welche eigentlich der Familie gehören sollte. Immer Online, für jeden erreichbar, galt lange Zeit als Statussymbol. Erst nachdem Shitstorms, Hatemails, Cybermobbing und Co. uns erreichten merkten wir, das „always on“ zu sein, nicht so positiv war, wie wir dachten. Allerdings ist komplett offline zu sein auch keine Lösung.

Das FOMO-Syndrom

Das FOMO-Syndrom (Fear of Missing Out) ist besonders in den Vereinigten Staaten bekannt und meint die panische Angst das man etwas verpasst. Das Gefühl der Unwichtigkeit, wenn keine neue E-Mail im virtuellen Postfach angezeigt wird. Doch dies ist nicht die einzige Krankheit, welche uns die virtuelle Welt beschwert hatte. David McCandless (Infografiker) hat einige dieser intermentalen Krankheiten in einem Katalog zusammengefasst. Darunter:

  • Hypermind: Man hat das Gefühl das sämtliche realen Inhalte durch Überverlinkung sinnlos werden und hüpft daher von Link zu Link.
  • Infoglut: Man verschlingt halbbewusst oder bewusst eine große Menge an leeren Informationen.
  • Contentstipation: Durch eine ständige überfüllte Mailbox mit „später lesen“-Texten sowie nie beantworteten Kanälen hat man das Gefühl einer schweren Verstopfung.
  • Ampulsivity: Man hat den Drang, ständig Smileys, Ausrufezeichen oder Fluch-Zeichen zu posten. Man möchte dadurch eine Reaktion hervorrufen.

Es ist einfach dem Drang des Internets zu erliegen, denn es befriedigt unser Grund-Bedürfnis nach Verbunden sein und wahrgenommen werden. Besonders im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren plagt uns die Frage zu wem wir gehören und wie wir „gefunden“ werden. In dieser Phase sehen wir es als wichtig an, wer uns „liked“ und wie viele es tun.

Digitaler Wendepunkt

Doch irgendwann kippt das ganze und man erreicht den sprichwörtlichen digitalen Wendepunkt. Es wird regelrecht zur Pflicht, vorhandene Verbindungen aufrecht zu erhalten. Gesendete Links werden als störend empfunden und Kontakte gelten fortan als Komplikationen. Dann kommen wir endlich zur Erkenntnis das unentwegt erreichbar zu sein nicht der richtige Weg ist.

Heute existieren im Internet mehrere kleinere Universen, die fast hermetisch abgeriegelt sind. Während die einen über Facebook kommunizieren, benutzen andere wiederum Twitter oder WhatsApp. Um immer und mit allen in Kontakt zu bleiben (wenn man es denn will), ist man förmlich gezwungen auf sämtlichen Plattformen ebenfalls aktiv zu sein.

Immer mehr Menschen stellen fest, dass dies zum Scheitern verurteilt ist, und wenden sich dem OMline zu. Man ist zwar erreichbar, jedoch nicht rund um die Uhr. Also nicht komplett offline. Man geht eben achtsam mit seinem Online-Status um. Wer früher zeigen wollte, wer er ist, musste mit teuren Autos und Schmuck aufwarten. Wer heute zeigen möchte, wer er ist, taucht ohne Smartphone auf einem Meeting auf.

Offline: Nichterreichbarkeit als Machtsymbol

Von Menschen die „nicht erreichbar sind“ strömt eine eigene Macht und eventuell auch eine gewisse Erotik aus. Damals schickte man zur Dame des Herzens noch Postkarten und hoffte jeden Tag aufs Neue, doch eine Antwort im Briefkasten zu erhalten. Doch man stand jedes Mal vor einer Leere. Man war auf die Post angewiesen das die Botschaften, die man versendete, auch rasch ankamen. Wenn sie denn ankamen.

Heute gibt es eine App, welche diese Postkarten simulieren. In ihnen kann man Punktgenau bestimmen, wann die geschriebene virtuelle Postkarte beim Empfänger ankommen soll. Mittlerweile hat diese Postkarten-App, welche etwas aus der analogen Welt nachahmt, schon Millionen Nutzer und macht deutlich, das offline damals nicht alles schlecht war.

FAQ- Offline

Was ist das FOMO-Syndrom?

Das FOMO-Syndrom (Fear of Missing Out) bezeichnet die panische Angst, etwas zu verpassen. Es ist besonders in den USA bekannt und betrifft Personen, die das Gefühl haben, unwichtig zu sein, wenn sie keine neuen Benachrichtigungen oder E-Mails erhalten.

Welche „intermentalen Krankheiten“ werden im Artikel genannt?

Einige dieser Krankheiten sind:

  • Hypermind
  • Infoglut
  • Contentstipation
  • Ampulsivity

Was bedeutet der „digitale Wendepunkt“?

Der digitale Wendepunkt beschreibt den Moment, in dem Menschen erkennen, dass ständige Erreichbarkeit und Überinformation nicht gesund sind und beginnen, ihre Online-Aktivitäten bewusst zu reduzieren.

Was ist OMline?

OMline ist ein Zustand, bei dem man erreichbar ist, aber nicht rund um die Uhr. Es bedeutet, dass man bewusst und selektiv online geht und nicht ständig erreichbar ist.