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Bereits heute nutzen wir Künstliche Intelligenz (KI) um unseren Alltag leichter zu gestalten. Sie übernimmt Aufgaben, die für den Menschen zu monoton ist, zu schwer oder zu gefährlich. Aber kann sie noch mehr?

Technologien verändern seit Jahren unser Leben. Sie schaffen dabei neue Lebensstile und Verhaltensmuster. Durch die Algorithmierung unserer Welt, befinden wir uns bereits auf dem besten Weg zu einem postdigitalen Zeitalter. Man geht davon aus, dass 2050 Computer und KI sich lediglich durch ihre Abwesenheit von Menschen unterscheiden wird.

Die Euphorie der 2000er, indem das neue Medium Internet als Medium für Wahrheit, Demokratie sowie Wissen angesehen wurde, ist schon lange Geschichte. Heute herrschen Angst vor digitaler Überwachung und Cybermobbing. Shitstorms haben die Social Media Kanäle in digitale Pranger und Pole für Falschmeldungen verwandelt. Durch Deep Fakes sind wir oft nicht im Stande, die Wirklichkeit von der Realität zu unterscheiden. Eine wichtige Aufgabe der Zukunft sollte sein, ein Verständnis von Digitalisierung zu entwickeln und zu kultivieren.

In erster Linie ist es dafür nötig, Digitalisierung nicht mit Technologie gleichzusetzen. Digitalisierung ist vielmehr als technologisch vernetzte Kommunikation anzusehen. Der Mensch spielt im digitalen Wandel eine immer wichtigere Rolle. Digitale Technologien durchdringen sämtliche Lebensbereiche, programmieren soziokulturelle Codes um und bringen sogar neue Lebensstile, Geschäftsmodelle und Verhaltensmuster hervor.

Die Herausforderung für die Zukunft ist, ein neues, systemisches Verständnis zur KI herzustellen. Dem Auf- und Ausbau neuer Verbindungen innerhalb ökonomischen, politischen sowie sozialen Innovationen.

Künstliche Intelligenz: Was ist das?

Künstliche Intelligenz (KI), wird auch artifizielle Intelligenz (AI) genannt. Sie ist ein Teilgebiet der Informatik und befasst sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen. Eine genaue Definierung des Begriffs ist schwer. Denn es mangelt bereits an einer genauen Definition von Intelligenz. Nichtsdestotrotz wird sie in der Entwicklung und der Forschung verwendet.

Sie bezeichnet den Versuch, bestimmte Strukturen des Menschen nachzubilden. Beispielsweise wird ein Computer so gebaut und programmiert, dass dieser zum Großteil eigenständig Probleme bearbeiten kann.

1955 wurde vom US-amerikanischen Informatiker John McCarthy im Rahmen eines Förderantrags für ein Forschungsprojekt der Begriff künstliche Intelligenz geprägt. Seitdem existieren zahlreiche Definitionen. Die KI wird dabei, je nach Sichtweise in Forschung, Industrie sowie Politik definiert.

Dystopische Zukunftsversionen

Der Künstliche Mensch: Der Futurist und Director of Engineering bei Google Ray Kurzweil, hat einen Plan. Er möchte mit gewaltigen Datenmengen, smarter Software sowie immer schnelleren Rechnern den Tod besiegen. Auch er nennt als Mögliches Datum das Jahr 2050. Wenn es nach ihm geht, würden winzige Nano-Roboter das Immunsystem des Körpers unbezwingbar machen. Krankheiten wären somit Vergangenheit. Sein erklärtes Ziel dabei ist, ewige Jugend zu erlangen. Im gleichen Atemzug ist er sich sicher, dass fünf Jahre vorher, 2045, die Computer dem Menschen in den meisten Bereichen übertreffen werden.

Das Metaversum:  Der Historiker und Bestsellerautor Yuval Noah Harari hat seine eigene Vision der Zukunft. Er sagt mit Hilfe des Transhumanismus einen gottgleichen Übermenschen voraus. Die dadurch entstehende Erweiterung der Grenzen menschlicher Möglichkeiten mit der Hilfe von Technologien, hat jedoch einen entscheidenden Denkfehler: Das menschliche Gehirn ist kein Computer. Wenn man diesen Fakt außer Acht lässt, ist dies eine perfekte Umsetzung der Dystopie. Sobald wir die Macht an die KI abgeben, werden wir überflüssig. Wir werden zum Homo obsoletus. Abgelehnt wird der Transhumanismus von einem Großteil der Menschen, da dessen Leitmotive unvereinbar mit dem Prinzip der Menschenwürde sind. Daher können wir von Glückreden, das diese Vision der Zukunft wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht eintreffen wird.

Der Konnektive Mensch

Maschinen sind im Stande zu lernen. So erkennen sie große Datenmengen Muster sowie Gesetzmäßigkeiten. Sie können Problemlösungen optimieren. Damit steigern sie die Effizienz der gesamten Wirtschaft. Durch ihre Fähigkeit zu lernen, können sie uns viele Antworten geben. Wenn es allerdings darum geht, unbekannte Probleme zu erkennen, stoßen sie an ihre Grenzen. Wenn wir Menschen ihnen nicht das zu lösende Problem definieren, können sie auch nicht innovativ sein. Dadurch stößt die KI an ihre Grenzen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Maschine vom Menschen geschlagen.

Unter diesen Voraussetzungen wird die Maschine nicht die Macht über uns Menschen erhalten. Die KI wird nicht zu einer Superintelligenz. Der Homo connectus wird, im Gegensatz zum Homo obsoletus nur Maschinen schaffen, welche seine eigenen Freiheiten und Möglichkeiten erweitert. Im Jahr 2050 werden KI-Anwendungen wie Fitnessarmbänder oder Chatbots ubiquitär sein. Darüber hinaus ermöglichen sie eine alternative Zukunft als Protopie. Mithilfe intelligenter Technologien ist es uns in dieser progressiven Utopie der Konnektiven Gesellschaft möglich, freier und bewusster zu leben.

Fragen, Fragen, Fragen

In der Konnektiven Ökonomie werden wir unsere Zufriedenheit sowie unser Glück weniger im Konsum definieren. Vielmehr liegt uns etwas in der Erhaltung und Gestaltung unserer Umwelt und des gesellschaftlichen Fortschritts. Wir kaufen nicht mehr lediglich Produkte und Dienstleistungen ein. Wir investieren in Beziehungen und Geschichten. Dabei steht die materielle Befriedigung nicht mehr im Mittepunkt. Wir finden sie vielmehr in der Entwicklung der eigenen Talente und Ideen. Als Konnektoren und Intermediäre bezeichnet man dabei Berufe, welche zwischen Dingen und Menschen und nicht zwischen Menschen und Dingen vermitteln.

Die Fähigkeit, Wissen in einem kritischen Prozess zu generieren und andere daran teilhaben zu lassen, wird als Einzigartigkeit des Menschen mehr denn je bestehen. Dabei können ihm Technologien helfen diese Kompetenz zu fördern und sogar zu erleichtern. Mit dieser Zusammenarbeit beginnt die neue Ära der Aufklärung.  Die zum Beginn des 21. Jahrhunderts kursierende Skepsis gegenüber der KI wird der kritischen Neugier weichen.

Klare Grenzen

Geprägt wird das 21. Jahrhundert durch den Kampf zwischen repressivem Autoritarismus und liberaler Demokratie auch technologisch.  Digitale Diktaturen wachsen aus autoritärem System hervor und digitale Demokratien aus liberalen Systemen. Daher lautet die wohl wichtigste Frage in diesem Punkt, ob die westliche Gesellschaft sich weiter in Neo-Tribes und Subkulturen aufsplittet oder die Evolution zu einer inklusiven Wir-Gesellschaft durchlebt.

Die Risiken der Zukunft innerhalb der Ökonomie, dem Sozialen und der Politik können in folgende Punkte zusammengefasst werden:

  1. Bildung von Datenmonopolen
  2. Manipulation von Individuen
  3. Missbrauch durch Regierungen

Autoritäre Staaten und Führer sind dabei ebenso ein gemeinsamer Nenner wie der Drang zur Monopolisierung. Als Teil des Produkts oder des Prozesses, verbessert sich die Künstliche Intelligenz stetig weiter und erschwert somit neuen Konkurrenten den Zugang zum Markt.

Dies macht deutlich, dass eine klare Grenze gezogen werden muss zur maschinellen Entmündigung. Klare Regeln werden benötigt, welche das Prinzip der Neutralität durchsetzen. Zudem müssen gefährliche, manipulative sowie kriminelle Assistenten enttarnt werden. Dazu am besten in der Lage ist ein demokratischer Rechtsstaat welcher die KI nicht dazu nicht, die Menschen zu überwachen. Digitaler ungezügelter Kapitalismus und eine digitale Diktatur eignen sich dafür nur bedingt.

Krisenresilienz

Die Gestaltung einer neuen, zweiten Aufklärung, bildet die Alternative zu dem Chaos der Neo-Tribes, der Einzelstaaten sowie dem digitalen Überwachungskapitalismus.

  • Die Sozialen Medien werden wieder ihre wirkliche soziale Funktion übernehmen.
  • Mensch und Maschine agieren klug miteinander, anstatt die Maschine zu überschätzen und den Menschen zu unterschätzen.
  • Digitale Souveränität und Demokratische Intelligenz gehen Hand in Hand.
  • Erleichterung und Förderung der gesellschaftlichen sowie politischen Mobilisierung wird durch die direkte Vernetzung von KI-Tools erfahren.

Dies funktioniert allerdings nur, wenn wir Menschen die Erkenntnis zur emotionalen und wertebasierenden Intelligenz aufweisen. Auch bedeutet dies, dass der Einsatz von KI unterbinden werden sollte, wenn eine hohe emotionale Intelligenz gefordert ist. Das wäre der Beginn des neuen Humanismus. In dieser Ära würden wir unsere menschlichen Eigenschaften mit der Hilfe von Technologien neu und besser entfalten. Eine Konnektive Gesellschaft ermöglicht es ihren Mitgliedern, wohlhabender, gesünder und glücklicher zu Leben.

Buchtipp der Redaktion

Wer gerne den ein oder anderen Science-Fiction Roman liest, legen wir an dieser Stelle Qualitiyland von Marc-Uwe Kling ans Herz. In dieser nicht allzu fernen Zukunft wird unser gesamtes Leben von Algorithmen optimiert. Mittels Drohnen erhalten wir Lieferungen, bevor wir überhaupt wissen das wir den gelieferten Gegenstand benötigen. Doch in dieser Welt sind uns die Maschinen auch ähnlicher geworden. Es gibt Drohnen, die an Flugangst leiden und Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung. Der Protagonist verdient sein Geld mit der Verschrottung dieser defekten Maschinen und rettet dabei das ein oder andere Einzelstück vor seiner Vernichtung.

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