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Am 8. Dezember um Punkt 11 Uhr sollten die Sirenen heulen und Handys ebenfalls Alarm schlagen. Doch wie in vielen Orten, hat auch der Warntag in Neuss seine Stärken und Schwächen gezeigt. Nun liegt eine erste Auswertung vor.

Feuerwehr zieht erste Bilanz aus dem Warntag

In Neuss gab die Feuerwehr ihre erste Bilanz zum kürzlich erfolgten Warntag bekannt. An diesem Tag wurden neben den Sirenen das erste Mal flächendeckend „Cell Broadcast“ getestet.

Bei „Cell Broadcast“ handelt es sich um eine Warnnachricht, die direkt auf die Handys geschickt werden. Dabei ertönt ein schrilles Warnsignal.

Christian Franke, Feuerwehrsprecher Neuss gab nochmals zum Ausdruck, dass man bei der Auswertung des Warntags wie immer auf die Unterstützung der Neusser Bevölkerung angewiesen ist.

Über folgendem Link ist ein Formular verfügbar, indem alle Neusser und Neusserinnen ihre Erfahrung mit dem kürzlichen Warntag melden können. Darunter wie gut die Sirenen zu hören waren oder ob die Handywarnung bei ihnen ankam. Dies ist hilfreich, um zu sehen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht und wo das Sirenen-Konzept bereits funktioniert.

Erste Rückmeldungen ausgewertet

Bis Donnerstagabend waren bereits die ersten 150 Rückmeldungen durch das Formular ausgewertet. Christian Franke betonte, dass dies zwar keine repräsentative Umfrage sei, jedoch einen guten Einblick ermögliche in dem was bereits gut läuft und wo noch Verbesserungsbedarf herrscht.

Hörbarkeit Sirenen:

52 Prozent = sehr gut

19 Prozent = gut

8,3 Prozent = sehr schlecht

5,5 Prozent = nicht wahrnehmbar

Nicht nur, dass die Zahlen nicht repräsentativ und vorläufig sind, ist dabei zu beachten, auch das noch nicht alle Rückmeldungen ausgewertet wurden. Zudem sei das Sirenen-Konzept der Stadt Neuss weiterhin noch nicht komplett umgesetzt.

Laut Holger Lachmann, dem zuständigen Dezernenten, seien aber bereits 30 der geplanten 39 Sirenen in Betrieb.

Warntag
Foto von iXimus

Cell Broadcast

Auch das Empfangen der Warnmeldung auf dem Handy wurde ausgewertet. Dabei ergaben, dass dies in 84,6 Prozent der Fälle funktioniert hatte. Sollte das Handy stumm geblieben sein, kann dies mit diversen Gründen zusammenhängen.

  • „Cell Broadcast“ funktioniert nur bei Smartphones. Ältere Mobiltelefone können die Warnmeldungen nicht empfangen. Dies gilt ebenfalls für iPhones bis zum Modell 6.
  • Das Smartphone muss eingeschaltet sein und sich nicht im Flugmodus befinden. De Zugang zum Mobilnetz muss gegeben sein.
  • Bei manchen Smartphones muss der Empfang solcher Nachrichten manuell aktiviert werden.  Zu finden ist diese Möglichkeit in den Einstellungen unter „Mitteilungen“ ganz unten oder unter „Sicherheit & Notfälle“.

Wozu dient der Sirenentest am Warntag?

Der Sirenentest am Warntag dient mehreren Zwecken:

  1. Funktionsüberprüfung: Der Test stellt sicher, dass die Sirenen ordnungsgemäß funktionieren. Sollte es im Ernstfall zu einem Notfall oder einer Gefahrensituation kommen, ist es von größter Bedeutung, dass die Warnsysteme zuverlässig arbeiten.
  2. Bewusstseinsbildung: Durch den regelmäßigen Test werden die Bürger daran erinnert, dass es Warnsysteme gibt. Es hilft den Menschen, sich mit dem Klang der Sirenen vertraut zu machen und sie nicht mit anderen Geräuschen zu verwechseln.
  3. Vorbereitung und Schulung: Der Warntag kann auch genutzt werden, um die Bevölkerung darüber zu informieren, wie sie auf das Sirenensignal reagieren soll und was die verschiedenen Signaltöne bedeuten.
  4. Koordination und Zusammenarbeit: Für die verantwortlichen Behörden und Organisationen ist der Sirenentest auch eine Übung in Koordination und Zusammenarbeit. Sie können ihre Abläufe überprüfen und sicherstellen, dass im Notfall alle notwendigen Schritte schnell und effizient durchgeführt werden können.
  5. Feedback und Anpassung: Nach jedem Sirenentest sammeln die Behörden Feedback von Bürgern, Einsatzkräften und anderen relevanten Stellen. Dies ermöglicht es ihnen, mögliche Schwachstellen im System zu identifizieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen, um die Effizienz des Warnsystems kontinuierlich zu verbessern.
  6. Sensibilisierung der jungen Generation: Da der Klang von Sirenen in vielen Gebieten selten geworden ist, insbesondere in Städten, die ihre Sirenen abgebaut haben, ist es wichtig, dass auch jüngere Menschen, die vielleicht noch nie eine echte Sirene gehört haben, mit ihrem Klang vertraut sind und wissen, wie sie reagieren sollen.
  7. Integration neuer Technologien: Mit der Zeit werden auch neue Technologien und Kommunikationsmittel in das Warnsystem integriert. Der Sirenentest ermöglicht es, diese neuen Tools zu testen und sicherzustellen, dass sie effektiv mit den traditionellen Sirenen zusammenarbeiten.
  8. Bürgereinbindung: Der jährliche Test kann auch als Anlass genommen werden, um Bürger in die Notfallplanung und -vorsorge einzubeziehen. Informationsveranstaltungen, Workshops oder Schulungen könnten am Warntag oder in dessen Umfeld stattfinden, um das Bewusstsein und die Vorbereitung der Bevölkerung zu erhöhen.

In vielen Ländern wird der Sirenentest einmal jährlich durchgeführt, um diese Ziele zu erreichen und die Funktionsfähigkeit und Effektivität des Warnsystems sicherzustellen. Es handelt sich dabei um eine präventive Maßnahme, um im Falle eines echten Notfalls bestmöglich vorbereitet zu sein.