In Neuss wurde im Norden der Stadt an einer Ampel ein zusätzliches Rotlicht in Richtung Boden installiert, um Fußgänger vor Unfällen zu schützen, die durch Smartphones abgelenkt sind. Die Maßnahme wurde im Rahmen eines Tests durchgeführt, um Erfahrungen mit dieser neuen Ampeltechnik zu sammeln. In diesem Artikel werden wir uns näher mit der sogenannten „Smartphone-Ampel“ in Neuss beschäftigen und deren Auswirkungen auf die Sicherheit der Fußgänger untersuchen.
Einführung
Hintergrund der „Smartphone-Ampel“
Die Ampelanlage auf der Neusser Furth wurde kürzlich auf LED-Technik umgerüstet. Im Zuge dieser Umstellung wurde ein zusätzliches Rotlicht installiert, das das herkömmliche Ampellicht für Fußgänger auf den Boden projiziert. Das Ziel dieser Maßnahme besteht darin, die Sicherheit der Fußgänger zu erhöhen, insbesondere jener, die durch die Nutzung von Smartphones abgelenkt sind.
Ziel des Tests
Der Testbetrieb der „Smartphone-Ampel“ ist vorerst auf ein Jahr begrenzt. Während dieser Zeit sollen Erfahrungen gesammelt und die Auswirkungen der neuen Ampeltechnik analysiert werden. Die Ergebnisse des Tests werden anschließend in den kommunalen und regionalen Gremien ausgewertet, um festzustellen, ob die Installation solcher Ampeln in anderen Teilen der Stadt sinnvoll ist.
Funktionsweise der „Smartphone-Ampel“
Die Projektion des Rotlichts
Das zusätzliche Rotlicht der „Smartphone-Ampel“ wird auf den Boden projiziert. Allerdings ist das Licht bei Tageslicht kaum erkennbar. Erst bei Dämmerung oder Dunkelheit wird es deutlich sichtbar. Dieser Umstand wird von den Mitarbeitern der Stadt Neuss als Herausforderung angesehen, da die Ampel auch unter unterschiedlichen Lichtbedingungen gut erkennbar sein sollte.
Technische Machbarkeit und Betriebssicherheit
Die Stadt Neuss möchte sicherstellen, dass die „Smartphone-Ampel“ technisch machbar und betriebssicher ist. Daher ist der Testbetrieb zunächst darauf ausgerichtet, diese Aspekte zu überprüfen. Es ist wichtig, dass die Ampel jederzeit verfügbar ist und zuverlässig funktioniert, um die Sicherheit der Fußgänger zu gewährleisten.
Die Reaktionen auf den Testlauf
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss begrüßt den Testlauf der „Smartphone-Ampel“ positiv. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Unfälle, die auf Ablenkung durch Smartphones zurückzuführen sind, erhöht. Claudia Suthor, die Polizeisprecherin, betont die Notwendigkeit, dass alle Verkehrsteilnehmer ihre Handys im Straßenverkehr nicht benutzen sollten.
Die Landesverkehrswacht NRW
Auch die Landesverkehrswacht NRW sieht Ablenkung durch Smartphones als ein wachsendes Problem. Bisher hatte die Polizei keine rechtliche Handhabe, um Fußgänger bei Handyverstößen zu bestrafen, während für Autofahrer und Radfahrer hohe Bußgelder drohen. Peter Schlanstein, der Vizepräsident der Landesverkehrswacht NRW, hebt hervor, dass eine Studie der Allianz-Versicherung gezeigt hat, dass die Nutzung von Smartphones beim Gehen das Unfallrisiko erhöht.
Erfahrungen in anderen Städten
Andere Städte haben ähnliche Projekte durchgeführt, jedoch konnten sie kaum nennenswerte Effekte auf das Verhalten von Fußgängern feststellen. Zum Beispiel hatten die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) in den 2010er Jahren an einigen Bahnübergängen Warnleuchten im Boden installiert, um abgelenkte Fußgänger besser zu warnen. Eine begleitende wissenschaftliche Untersuchung zeigte jedoch, dass das regelwidrige Verhalten der Fußgänger durch die Warnlichter nicht verbessert werden konnte.
Als effektiver erwiesen sich hingegen sogenannte inverte Signalschablonen oder Ampeln. In vielen Städten wurden diese bereits an Bahnübergängen installiert. Statt eines roten Ampelmännchens auf schwarzem Grund ist dort ein schwarzes Ampelmännchen auf rotem Grund zu sehen. Durch das stärkere Rotlicht wird die Aufmerksamkeit der Fußgänger erhöht und weniger von ihnen überqueren die Straße bei Rot.
Fazit
Die „Smartphone-Ampel“ in Neuss ist ein interessanter Versuch, um die Sicherheit von Fußgängern zu verbessern, die durch Smartphones abgelenkt sind. Obwohl es bisher kaum nennenswerte Effekte in anderen Städten gegeben hat, ist es wichtig, neue Lösungen zu testen und Erfahrungen zu sammeln. Der einjährige Testbetrieb in Neuss wird dazu beitragen, die Wirksamkeit dieser Ampeltechnik zu bewerten und mögliche Verbesserungen zu identifizieren.
FAQ (Häufig gestellte Fragen)
Was ist eine Smartphone-Ampel?
Sie ist eine innovative Ampeltechnik, die zusätzliches Rotlicht auf den Boden projiziert, um Fußgänger vor Unfällen durch Handy-Ablenkung zu schützen.
Wo wurde die Smartphone-Ampel installiert?
Die Smartphone-Ampel wurde in Neuss im Norden der Stadt an einer Ampel auf der Neusser Furth testweise installiert.
Ist die Smartphone-Ampel tagsüber sichtbar?
Bei Tageslicht ist das Rotlicht auf dem Boden kaum erkennbar. Es wird jedoch bei Dämmerung oder Dunkelheit deutlich sichtbar.
Wie lange dauert der Testbetrieb der Smartphone-Ampel?
Der Testbetrieb in Neuss ist vorerst auf ein Jahr begrenzt, um Erfahrungen zu sammeln und die Wirksamkeit zu bewerten.
Gibt es Pläne, die Smartphone-Ampel in anderen Städten einzuführen?
Derzeit sind keine konkreten Pläne zur Einführung in anderen Städten bekannt. Die Ergebnisse des Tests in Neuss werden jedoch in den Gremien ausgewertet und weitere Entscheidungen getroffen.
Wurden bereits positive Effekte durch die Smartphone-Ampel festgestellt?
Andere Städte haben bei ähnlichen Projekten kaum nennenswerte Effekte auf das Verhalten von Fußgängern festgestellt. Die Ergebnisse des Tests in Neuss werden zeigen, ob sich dies ändert.
Wie reagiert die Polizei auf die Smartphone-Ampel?
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss begrüßt den Testlauf der und sieht das Problem der Smartphone-Ablenkung im Straßenverkehr als wachsendes Problem.
Gibt es weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Fußgängersicherheit?
Ja, neben der Smartphone-Ampel wurden in anderen Städten auch inverte Signalschablonen oder Ampeln installiert, um die Aufmerksamkeit der Fußgänger zu erhöhen und das regelwidrige Verhalten zu verringern.