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Urbanisierung ist ein wichtiges Thema unserer Zeit. Nicht nur in Deutschland zieht es immer mehr Menschen in die Städte. Längst sind sie daher nicht mehr nur Orte zum Wohnen. Sie sind Orte der Begegnungen, der Kreativität, der Arbeit und der Freizeit ihrer Bewohner.

Dort, wo die Menschen immer dichter zusammenkommen, stellt sich nicht nur die Frage nach mehr Umweltbewusstsein. Auch der Kampf gegen Soziale Ungerechtigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Stadtbewohner geworden.

Nicht zuletzt nimmt die Frage nach einer Zukunftssicheren Arbeit viel Zeit in Anspruch. In Zeiten in dem der Besitz eines Autos immer teurer wird, nimmt die lückenlose Mobilität in den Städten immer mehr an Bedeutung zu.

Diese Spannungsfelder, in denen diverse Glaubens, Moralische sowie Kreative Stimmungen zusammenkommen, haben enormes Entwicklungspotenzial. Sie sind es, welche unsere zukünftige Lebensqualität in den Städten und Ländlichen Gegenden mitbestimmen.

Corona hat unser Bild der Städte verändert

Während der Anfangszeit der Pandemie hatten es die Stadtforscher mit einer zentralen Frage zu tun: Haben wir den Urban Peak erreicht? Ist die Stadt nicht mehr so attraktiv wie vor einigen Jahren? Der Umstand das dicht bevölkerte Gebiete häufig als erstes zu Krisengebieten erklärt werden, sorgte dafür, dass das Land als Lebensraum während der Zeit des Lockdowns enorm an Attraktivität gewann.

Diesem Negativen Aspekt zum Trotz, ermöglichen diese Urbanen Strukturen aber auch eine meisterhafte Krisenbewältigung. Hier können die Folgen der Pandemie aber auch Naturkatastrophen und Kriminalität schneller und sicherer in den Griff bekommen werden.

Durch das breite Spektrum an Menschen und Möglichkeiten, bleiben Städte weiterhin Magnete für kreative Köpfe. Der Reiz des vielschichtigen Arbeitsmarktes sowie die Möglichkeit der kulturellen und sozialen Entfaltung, werden auch in den nächsten Jahren ein großes Plus darstellen. Die Menschen, die auf der Suche nach ihrer persönlichen Freiheit in die Städte strömen, sorgen dafür, dass die Urbanisierung weiter zunehmen wird.

Kreative Entfaltung sorgt für Urbanisierung

Doch die klaren Grenzen zwischen Stadt und Dorf verschwimmen bei der Urbanisierung zunehmend. Die klare Trennung ist in Deutschland schon lange nicht mehr real. Viele Deutsche leben in Klein- oder Mittelstädten dessen physische Lebensräume, Geisteshaltungen, Lebensstile und soziale Strukturen sich nicht mehr dem typischen Stadt-Land-Schema zuordnen lassen.

In den Städten wächst der Wunsch nach einer entschleunigten Urbanität. Die Menschen wollen auch in der Stadt eine ländliche Idylle. Daher wird versucht, dies vermehrt in den städtischen Raum zu integrieren, um das Beste aus beiden Orten zu vereinen.

Mit der Pandemie bekamen die Menschen ein erhöhtes Bewusstsein für die globale Wirtschaft. Der Wunsch nach Regionalen Lebensmitteln wuchs. Die lokale, städtische Unabhängigkeit wurde vorangetrieben.

Urbanisierung: Regionale gewinnt immer mehr an Bedeutung

Corona hat das unmittelbare Umfeld der eigenen Wohnung wieder in den Fokus vieler Menschen geholt. Während des Lockdowns waren viele Bewohner auf die direkte Umgebung beschränkt. So lernte man dieses auf eine Weise kennen, die einem bisher verschlossen war. Der Kontakt zu den Nachbarn wurde auf eine neue Ebene gehoben. Es wuchs der Wunsch nach der Erreichbarkeit von Arbeit, Einkauf und Freizeit in der Unmittelbaren Umgebung. Dieser Wunsch ist ein Zentraler Bestandteil der 15-Minuten-Stadt.

Nicht erst seit der Homeoffice Pflicht in der Pandemie, minimierte sich die Abhängigkeit der Menschen von städtischen Zentren. Die massenhaften Online-Shops sowie das Zeitalter von Remote Work, zeigten schon früh, dass eine Veränderung bei der Urbanisierung hermuss.

Sie stellte alles, was wir in den letzten Jahren kennengelernt haben, auf den Prüfstand. Viele Wohn-Lebens- und Stadttrends werden hinterfragt. Es geht mehr um die Trends wie Cocooning oder Hygge, bei denen sich die Menschen mehr aus der Gesellschaft zurück ziehen um sich vermehrt dem häuslichen Privatleben zu widmen. Man will sich nicht nur auf die Familie fokussieren, sondern auch die Dinge und Personen im direkten Umfeld respektieren und wertschätzen.

Knapper Wohnraum sorgt für frische Ideen

Städte leiden unter knapp werdenden Wohnraum. Urbanisierung erfordert neue und möglichst smarte Konzepte. Zumal nicht grenzenlos neue Grünflächen zur Bebauung zur Verfügung stehen. Eine Idee ist, die über lange Zeit leerstehenden Gebäude in dieser Zeit anderweitig zu nutzen. Beispielsweise die Nutzung der geschlossenen Schulen für Mobile Impfzentren. Eine andere Idee, die immer mehr Anhänger findet, ist der Bautrend Vertical Villages. Hier sind Supermarkt, Büro und Wohnungen nur noch durch wenige Etagen statt ganzer Straßen voneinander getrennt.

Micro Housing und das Co-Living-Prinzip, welches aus Japan kommen, wurden während der Pandemie und der Zeit des Lockdowns in Deutschland neu erprobt. Wer es sich leisten konnte, verfrachtete seinen Zweitwohnsitz auf das Land. Ein Trend aus dem Micro Living (wohnen auf engem Raum) hat in den letzten Jahren immer mehr Fans gefunden: Tiny Houses. Diese Häuser bieten alles was man zum Wohnen benötigt, auf engstem Raum. Auf Wunsch können diese auch so gebaut werden, dass man sie bequem von A nach B fahren kann.

Auch beim Thema Arbeit macht sich das Platzproblem bemerkbar. So findet das CoWorking immer mehr begeisterten Zuspruch. Hier mieten sich, meist StartUp-Unternehmen für sie passende Arbeitsräume. Von einfachen Arbeitsplätzen bis zu Großraumbüros ist dabei alles vertreten.

Gesundheit spielt eine große Rolle

HealthCare Design war lange Zeit nur eine Randnotiz in der Baubranche. Aber das Thema Gesundheit spielt mittlerweile nicht erst seit Covid eine sehr große Rolle in der Stadtplanung. Der zentrale Aspekt der Healing Architecture sind nicht mehr nur bloße funktionelle Gebäude. Vielmehr sollen die Strukturen ihre psychisch-emotionalen Werte in den Vordergrund stellen und so zur Heilung beitragen. Sie sollen einen wichtigen Ausgleich zu Stress, Hektik und negativen Umwelteinflüssen bieten.

Städte, die mit vernetzter Technologie und schnellem Internet aufwarten, erscheinen aus kapitalistischer Sicht attraktiv. Jedoch werden diese technophilen Städte vermehrt von KritikerInnen unter Beschuss genommen. Sie warnen davor, dass die positiven Effekte, die man sich durch diese Technisierung und Digitalisierung verspricht, nicht eintreffen werden. Dafür gäbt es ein zu soziales Ungleichgewicht was den Zugang zu dieser Technologie angeht. Wissen und Informationen können so auf dem Digitalen Weg nur ungleich verteilt werden.

Um das zu verhindern, hat sich aus dem Konzept der Smart City in den letzten Jahren ein neuer Ansatz entwickelt. Die Responsive City will die Defizite und Lücken dieser technologisch basierten Städte füllen. Dabei rückt der Mensch selbst, als soziales und kulturelles Individuum wieder in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Stadtverwaltung und die Zivilgesellschaft sind dabei aktive Partner. Die Technologie ist in einer Responsive City dabei nicht weniger als in einer Smart City. Man geht nur anders mit dieser um, was den Unterschied macht.

Es gibt viel zu tun

Es zeigt, dass eine funktionstüchtige Umwelt, soziale Stabilität, einheitliche Gesundheitskonzepte sowie eine Demokratie, in der die Zivilbevölkerung mitreden darf, nicht zu verachten sind. Sie sind die Eckpfeiler der Städte von morgen und machen das Leben in ihnen lebenswerter.

Ein großer noch zu bewältigende Punkt ist, eine Balance zu finden. Stadt und Land, lokal und global sowie analog und digital müssen im Gleichgewicht sein. Dabei wird klar, dass Städte ihre nahen Dörfer und Umgebung mehr anbinden müssen.

Nicht zuletzt muss im Kampf gegen den Klimawandel die Stadtplanung und der Wohn- und Freiraum neu geplant werden. Aber nicht nur die Städte müssen sich ändern. Auch die BewohnerInnen müssen bereit für Veränderungen sein.

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