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stirbt bei verbotenem Internet-Trend
Die chinesische Streamerin Pan Xiaoting stirbt mit 24 Jahren während einer 10-Stunden-Challenge
Tragischer Zwischenfall beim Mukbang-Trend: Die chinesische Streamerin Pan Xiaoting verstarb im Alter von nur 24 Jahren während einer Live-Übertragung, in der sie über 10 Stunden hinweg große Mengen an Essen konsumierte.
Mukbang: Ein südkoreanischer Internet-Trend
Mukbang, der seinen Ursprung in Südkorea auf der Plattform AfreecaTV in den frühen 2010er Jahren fand, bezeichnet das Phänomen des Live-Streamings von Mahlzeiten. Die Teilnehmer, sogenannte „Mukbanger“, verzehren dabei im Beisein ihrer Zuschauer oft übermäßig große Portionen an Speisen.
Gemeinschaftsgefühl simulieren in Zeiten der Einsamkeit
Ursprünglich entstand der Trend aus dem Bedürfnis, in Zeiten zunehmender Isolation und Einsamkeit das Gefühl von gemeinsamen Mahlzeiten zu simulieren. Zuschauer konsumierten parallel zum Streamer ihre eigenen Speisen und tauschten sich in Chats über das Essen und andere Themen aus.
Mukbang: Zwischen Monetarisierung und Gesundheitsrisiken
Erfolgreiche Mukbang-Creator verdienen gutes Geld, gefährden aber gleichzeitig ihre Gesundheit.
Im südkoreanischen Trend Mukbang verdienen einige Teilnehmer, sogenannte „Mukbang-Creator“, hohe Summen. Durch das Live-Streaming ihrer Mahlzeiten, oft unter Verzehr extremer Mengen an ungesundem oder scharfem Essen, generieren sie Klicks und Abonnenten, die sich in bares Geld ummünzen lassen.
Nikocado Avocado: Ein prominentes Beispiel mit Schattenseiten
Der amerikanische YouTuber Nicholas Perry, bekannt unter dem Pseudonym „Nikocado Avocado“, ist ein prominentes Beispiel für den Erfolg im Mukbang-Bereich. Seine Videos, in denen er immense Portionen vertilgt, erreichen millionenfach Klickzahlen. Doch hinter der Fassade des Entertainments verbirgt sich ein besorgniserregender Trend: Perrys extreme Essgewohnheiten haben zu einem starken Gewichtsanstieg geführt, der bei seinen Fans große Sorge auslöst.
Die Gefahren des Mukbang-Trends
Der Mukbang-Trend birgt mehrere Risiken für die Gesundheit der Teilnehmer:
- Ungesunde Ernährung: Der Konsum großer Mengen kalorienreicher und nährstoffarmer Lebensmittel kann zu Übergewicht, Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
- Essstörungen: Das regelmäßige Präsentieren extremer Essgewohnheiten kann Essstörungen wie Binge-Eating oder Bulimie fördern oder bestehende Störungen verschlimmern.
- Psychische Gesundheit: Der Druck, ständig neue und spektakuläre Ess-Inhalte zu produzieren, kann zu Stress, Angstzuständen und Depressionen führen.
Das Bundeszentrum für Ernährung warnt vor negativen Folgen
Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) äußert sich besorgt über den Mukbang-Trend und dessen mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Experten warnen vor der Gefahr von Essstörungen, gesundheitlichen Problemen und der Glorifizierung von ungesundem Essverhalten im Zusammenhang mit Mukbang.
Tod einer Streamerin: Tragische Folgen des Trends
Der tragische Tod der chinesischen Streamerin Pan Xiaoting unterstreicht die Gefahren des Mukbang-Trends. Die 24-Jährige verstarb während einer 10-stündigen Essens-Challenge, bei der sie Berichten zufolge 10 Kilogramm Lebensmittel zu sich nahm.
Umgehungsstrategien und ungeklärte Rechtslage
Trotz des Verbots von Mukbang-Videos in China im Jahr 2021 aufgrund eines Gesetzes gegen „Anfallsartiges Überessen“, konnte Pan Xiaoting das Verbot umgehen, indem sie ihre Mahlzeiten live übertrug, statt sie als Video zu posten. Die rechtliche Grauzone rund um Live-Streams dieser Art zeigt die Notwendigkeit einer klaren Regulierung und Aufklärungsarbeit.
Obduktionsergebnisse belegen gesundheitliche Schäden
Eine Obduktion ergab, dass Pan Xiaotings Magen durch das exzessive Essen stark deformiert war. Im Magen fanden sich die größtenteils unverdauten Reste ihrer letzten Mahlzeit. Dieses tragische Beispiel verdeutlicht die schwerwiegenden Folgen, die übermäßiges Essen auf den Körper haben kann.
Fazit
Der Mukbang-Trend birgt neben Unterhaltungswert auch erhebliche Risiken für die Gesundheit. Die Verharmlosung von übermäßigem Essen und die Glorifizierung ungesunder Ernährungsgewohnheiten können schwerwiegende Folgen für Körper und Psyche haben. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Trend und eine Stärkung der Aufklärungsarbeit sind notwendig, um negative Auswirkungen zu minimieren.
Unterstützung bei Essstörungen
Hilfe für Betroffene und Angehörige
Leiden Sie oder jemand in Ihrem Umfeld an einer Essstörung? Dann finden Sie hier wichtige Informationen und Beratungsangebote:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Website: https://www.bzga-essstoerungen.de/
- Beratungstelefon: 0221 892031 (montags bis donnerstags von 10:00 bis 22:00 Uhr, freitags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr)
- E-Mail: [entfernte E-Mail-Adresse]
TelefonSeelsorge
- Telefonnummern: 0800 1110111 oder 0800 1110222
- Website: https://www.telefonseelsorge.de/telefon/
- E-Mail: [entfernte E-Mail-Adresse]
Die Beratung ist kostenlos und anonym.