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Anzeigenhauptmeister

am Grundstück von Drachenlord

Seit Monaten sorgt der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas M. mit seinem ungewöhnlichen Hobby für Schlagzeilen. Der junge Mann aus Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt meldet Falschparker in ganz Deutschland an die Behörden und hat dadurch viele Menschen gegen sich aufgebracht. Sogar Angriffe musste er bereits hinnehmen.

Doch M. lässt sich nicht beirren und nutzt jede Gelegenheit, um seinen Kritikern die Stirn zu bieten. So postete er kürzlich ein Selfie auf seinem Facebook-Kanal, auf dem er vor einem der berühmtesten Grundstücke Deutschlands posiert. Dieses Foto löste auf Facebook allerdings gemischte Reaktionen aus.

Niclas M. posiert vor Drachenlords ehemaligem Grundstück

Anzeigenhauptmeister Niclas M. steht vor einem Bauzaun, hinter dem Teile eines Gebäudes hervortreten. Mit einem leichten Lächeln blickt er in die Kamera. Dieses unscheinbare Selfie, das der junge Mann vor wenigen Tagen auf seinem Facebook-Account veröffentlichte, hat bei seinen Fans für Rätselraten gesorgt: Was steckt dahinter?

Ist dies eine neue Provokation des polarisierenden Streamers? Oder will er seinen Gegnern damit zeigen, dass er sich durch nichts unterkriegen lässt? Das Grundstück im Hintergrund des Fotos ist nämlich kein x-beliebiges: Hier stand vor Jahren das Haus des Youtube-Stars Drachenlord.

Unter dem Pseudonym Drachenlord erlangte Rainer Winkler traurige Berühmtheit. Der YouTuber fiel vor einigen Jahren vor allem durch seine provokanten und kontroversen Inhalte auf. Mit seinen Videos baute er sich zwar eine Fangemeinde auf, zog aber gleichzeitig auch zahlreiche Feinde an.

Die Konflikte mit seinen Gegnern eskalierten im Laufe der Zeit zu einem Internetphänomen, das auch in der realen Welt für massive Anfeindungen sorgte. „Hater“ verfolgten Winkler sowohl online als auch offline, was in einer Vielzahl von Belästigungen, Stalking-Fällen und sogar Polizeieinsätzen mündete.

Als einer seiner Internet-Feinde seine Schwester bedrohte, überschritt Winkler alle Grenzen. Er veröffentlichte die Adresse seines Hates und forderte seine Gegner offen heraus, ihn zu besuchen. Ein fataler Fehler.

Die Folge: Menschenmassen belagerten sein Wohnhaus, randalierten, begingen Sachbeschädigungen und brachen den Hausfrieden. Die Polizei musste täglich bis zu zehnmal ausrücken, um die Situation unter Kontrolle zu behalten, wie ein Sprecher der Behörde bestätigte.

Sogar Großveranstaltungen in der Gemeinde Emskirchen mussten abgesagt werden, da im August 2018 rund 10.000 Menschen angekündigt hatten, den Wohnort des Drachenlords aufzusuchen. Winkler selbst wurde letztendlich vor Gericht verurteilt, weil er Internet-Hater laut Berichten mit einem Ziegelstein, einer Taschenlampe und der Faust verletzt hatte.

Drachenlord verkaufte sein Grundstück

Im Jahr 2022 verkaufte der Drachenlord sein Haus in Emskirchen an die Gemeinde, die es daraufhin abreißen ließ. Damit war Winkler obdachlos, da er aufgrund seiner zweifelhaften Berühmtheit nach eigenen Angaben keine Wohnung mehr finden konnte. Laut letzten Berichten hielt er sich in einer Pension in der Nähe von Plauen auf. Sogar dort kam es zuletzt zu Polizeieinsätzen, da seine „Hater“ ihm auflauern wollten. Ob in der Geschichte um den Drachenlord jemals Ruhe einkehren wird, bleibt ungewiss.

Und jetzt mischt auch der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas M. mit – mit seinem Selfie vor dem Grundstück des Drachenlords. „Wenn ein Internet Meme vor den Ruinen eines anderen Internet Memes posiert“, kommentiert ein Nutzer das skurrile Foto. Ein anderer fragt: „Was suchst du in Emskirchen? Bist du auch so ein Charakter wie Rainer Winkler?“ Ein weiterer Nutzer schreibt: „Wieso posierst du vor den Trümmern eines gescheiterten Lebens? Warum bist du insgesamt so?“ Und mehrere User werfen Niclas M. vor, sich lächerlich zu machen und für Geld und Ruhm alles zu tun.

Will der Anzeigenhauptmeister mit seinem Selfie ein Zeichen setzen?

Ist das Foto aber vielleicht auch nur ein weiteres Zeichen dafür, dass sich der Anzeigenhauptmeister selbst von seinen Hatern nicht unterkriegen lassen will? Schließlich sieht er sich seit seinem „Hobby“, Falschparker und Verkehrssünder in ganz Deutschland anzuzeigen, mit dem Hass vieler Autofahrer konfrontiert. Bereits Anfang des Jahres kündigte er an, sich von Beleidigungen und Angriffen nicht einschüchtern zu lassen. „Seit einem ganzen Monat versuchen die Hater, mich aus der Fassung zu bringen und mir das Leben schwer zu machen. Aber wisst ihr was? Sie sind grandios gescheitert“, schrieb er in einem Facebook-Beitrag. Niemand habe seine Tür eingetreten, seine Fenster eingeworfen – und niemand habe ihm Briefbomben geschickt. „Dafür sind die Hater halt nicht mutig genug, das trauen sie sich nicht. Ich lasse mich aber sowieso nicht unterkriegen. Ich werde immer weitermachen.“

Anzeigenhauptmeister