Es gibt eine unendliche Vielzahl von gezeigten Emotionen und sogar Kombinationen, welche alle den 7 Basisemotionen (nach Paul Ekman) entstammen: Freude, Trauer, Ekel, Angst, Überraschung, Wut, Verachtung.
Diese Grundemotionen sind, im Gegensatz zur Körpersprache auf der gesamten Erde zu finden. Unabhängig von Alter, Status oder Herkunft.
Die BasisEmotionen des Menschen
Häufig werden Grundemotionen auch als Grundgefühle, Basisemotionen oder sogar Primäraffekte benannt. Was allerdings gleich ist, sind die damit gemeinten Emotionen, die bei jedem Menschen gleich sind. Sie äußern sich international durch die gleichen Gesichtsausdrücke, unabhängig vom Ort der Geburt oder der Art wie jemand aufgewachsen ist. Daher ist es möglich, diese Grundemotionen bei Menschen meist richtig zuzuordnen.
Je nachdem nach welchem System man geht, gibt es fünf bis sieben Grundemotionen. Paul Ekman, ein US-amerikanischer Psychologe, hat folgende 7 Grundemotionen kategorisiert:
- Freude
- Trauer/Traurigkeit
- Überraschung
- Wut/Ärger
- Angst/Furcht
- Ekel
- Verachtung
Evolutionäre Hintergründe
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Grundemotionen einen evolutionären Hintergrund haben. Diese Emotionen werden durch unsere innersten Bedürfnisse und sogar durch gewisse Sinneseindrücke ausgelöst. Mit ihnen möchten wir die Erfüllung eines Zweckes bewirken. Beispielsweise zur Kommunikation.
Unsere Grundemotionen werden durch das, was wir sehen, hören, schmecken, riechen oder fühlen ausgelöst und gesteuert. Dieser emotionale Reiz löst im limbischen System reflexartig und unbewusst die adäquate mimische Expression aus. Da der Verstand nicht so schnell schalten kann, ist dies auch der Grund, wieso unsere Mimik mehr zu unserer Gefühlslage verrät als unser Denken. All dies passiert nonverbal.
Wichtig für das überleben
Auch wenn wir sie meist nicht bewusst einsetzen, verfolgen unsere Grundemotionen immer einen Zweck. Wenn wir beispielsweise Traurigkeit zum Ausdruck bringen (durch Weinen etc.), möchten wir getröstet werden. Wir haben das Bedürfnis nach Sicherheit, wenn wir Angst zeigen.
Wir empfinden automatisch Ekel, wenn wir in ein Stück verdorbenes Nahrungsmittel beißen. Diese Reaktion zeigt uns, dass es für unsere Gesundheit besser wäre, nicht mehr weiter zu essen. Bei der Emotion Ekel handelt es sich also auch um eine eigene Schutzfunktion.
Auch wenn Wut meist dann zum Vorschein kommt, wenn wir uns persönlich angegriffen fühlen, nimmt auch diese Emotion eine schützende Funktion ein. Sie hilft uns dabei, uns zu wehren.
Wie wir Grundemotionen erkennen
Es gelingt niemanden, seine Grundemotionen zu hundert Prozent verstecken zu können. Sie werden über unsere Mimik immer einen Weg an die Oberfläche finden und damit sichtbar für andere sein. Da diese Basisemotionen schneller sind als unser Verstand, können wir uns noch so bemühen diese zu unterdrücken. Es wird nie komplett funktionieren.
Die meisten Menschen benötigen 500 Millisekunden, um die gezeigte Basisemotion kontrollieren zu können. Nach dieser Zeit können wir in unserem Gesicht die Emotion zum Vorschein bringen, welche wir unserem Gegenüber zeigen möchten. Wir sprechen hier vom Prozess der Mikromimik.
FACS (Facial Action Coding System)
Paul Ekman kreierte 1978 mit seinem Kollegen Wallace Friesen ein Kodierungsverfahren zur Beschreibung von emotionalen Gesichtsausdrücken. Mit dem Facial Action Coding System lassen sich Mimi- und Emotionen erkennen. Besonders die Emotionspsychologie, die Ausdruckspsychologie und die psychoanalytische Therapieforschung profitiert von diesem System. Emotionale non-verbale Gesichtsausdrücke können somit erkannt und beschrieben werden, während nicht-emotionale Gesichtsausdrücke ausgeblendet werden.
Merkmale der Grundemotionen
Bevor wir die Emotionen von einer Person erkennen können, müssen wir zuerst die spezifischen Merkmale kennenlernen.
Freude | · Lachfältchen bilden sich um die Augen und die Mundregion |
· Wangen werden angehoben | |
· nach oben gezogene Mundwinkel | |
Trauer | · Hochziehen der inneren Enden der Augenbrauen |
· herabhängende Oberlider | |
· eingefallene, schlaffe Wangen | |
· heruntergezogene Mundwinkel | |
Überraschung | · nach oben gezogene Augenbrauen |
· geweitete Augenlider | |
· eventuell (leicht) geöffneter Mund | |
Angst | · nach oben gezogene Augenbrauen |
· geweitete Augenlider | |
· eventuell leicht geöffneter Mund | |
· gespannte Lippen | |
· starrer Blick | |
· stark sichtbares Augenweiß | |
Wut/Ärger | · Zornesfalte erscheint zwischen den Augenbrauen |
· heruntergezogene Augenbrauen | |
· starrer Blick | |
· gespannte Lippen | |
Ekel | · gerümpfte Nase |
· sichtbare Nasenfältchen | |
· angehobene Wangen | |
· hochgezogenen Oberlippe | |
Verachtung | · einseitiges Verziehen des Mundwinkels nach oben oder leicht zur Seite |
Die Grundlagen der Mimik Erkennung
Um Emotionen möglichst korrekt zu erkennen, ist es wichtig die Person bereits vorher beobachtet zu haben, um ihre Baseline an Gesichtsausdrücken zu kennen. Dies sind die Emotionen, welche wir in typischen Alltagssituationen immer und immer wieder verwenden. Am einfachsten ist diese Baseline bei einem Smalltalk zu erkennen.
Danach sollte es leicht zu erkennen sein, wenn die Person von ihrer eigenen Baseline abweicht. Dies geschieht vor allem, wenn die Gesprächsthemen nicht mehr neutral sind wie bei Verhandlungen oder bei Streitthemen.
Es braucht viel Übung, Aufmerksamkeit. Achtsamkeit und Empathie, um die Mikroexpressionen, welche nur für Millisekunden sichtbar sind, leicht zu erkennen und richtig deuten zu können. Leichter zu erkennen sind dabei die normalen Gesichtsausdrücke, die meist eine halbe bis vier Sekunden sichtbar sind. Diese spiegeln allerdings nicht immer die wahren Emotionen einer Person wieder.
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