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ToggleDrachenlord auf gefälschten CDU-Plakaten aufgetaucht
Die CDU in Sachsen sieht sich mit der Problematik gefälschter Plakate konfrontiert. Zudem wird ein YouTuber als Kandidat präsentiert, der seit Jahren das Ziel von Hatern ist. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Drachenlord.
In der jüngeren Vergangenheit wurde seitens einiger Akteure eine humoristische Inszenierung vorgenommen, in deren Zentrum ein YouTuber stand, der in der öffentlichen Wahrnehmung als Landtagskandidat präsentiert wurde. Dies erfolgte kurz vor der anstehenden Wahl in Sachsen am kommenden Sonntag. An verschiedenen Orten wurden Plakate mit dem CDU-Logo, der charakteristischen Parteifarbe Türkis sowie dem Foto von „Drachenlord“ Rainer Winkler aufgehängt. Für die CDU stellen die gefälschten Plakate in diesen Tagen ein Ärgernis dar.
Die abgebildete Person steht seit Jahren im Zentrum eines Web-Phänomens. Obwohl sie keine besonderen Talente aufweist, hat ihr Auftreten sowie ihr Umgang mit Reaktionen eine Hassliebe und zum Teil kriminelle Mobbing- und Cybermobbing-Attacken ausgelöst. Sein Leben wurde zeitweise von Hunderttausenden in einer Art und Weise verfolgt, die mit der Beobachtung eines fiktiven Geschehens in einer Daily Soap vergleichbar ist. Auch gegenüber Anfeindungen, Angriffen und Rückschlägen zeigte er eine trotzige Haltung und provozierte zum Teil selbst Angriffe, um Aufmerksamkeit zu erregen. Er postulierte einen Zustand der „ewigen Unbesiegbarkeit“.
Die Hintergründe
Diese Eigenschaft macht ihn für jede Partei zu einem attraktiven Kandidaten. Zudem existiert ein Foto, welches einen Aufkleber der Partei „Die Linke“ mit seinem Bild und einem verfremdeten Namen zeigt. Hinsichtlich Winklers Biografie ist jedoch eine Reihe von Rückschlägen und Misserfolgen zu verzeichnen. Sein YouTube-Account wurde ihm bereits vor Jahren gesperrt. Eine vermeintlich große Liebe entpuppte sich als grausamer Streich, der ihm vor der Kamera gespielt wurde. Wegen Gewalttätigkeiten wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Zudem musste er sein Elternhaus, das er durch einen Verkauf in Abbruchabsicht erwarb, mit einem finanziellen Verlust veräußern.
Nach einer Odyssee hat er sich in eine Pension im sächsischen Plauen zurückgezogen. Die Szene, die den Aktionen mit großem Interesse folgte, diskutiert seit Monaten vor allem über unbelegte Spekulationen zu einem möglicherweise strafbaren übergriffigen Verhalten. Dies bedeutet, dass das „Drachengame“ nach vielen Jahren fragwürdiger Unterhaltung auf Winklers Kosten kaum noch Handlung aufweist.
In den sozialen Netzwerken erlangen die Fotos, welche von ihm als Kandidat aufgehängt wurden, eine besondere Aufmerksamkeit. Die Fotos erhalten eine Vielzahl von positiven Rückmeldungen in Form von Likes. In einigen Kreisen wird darüber spekuliert, dass die Situation für die CDU nicht ungünstiger sein könnte, und dass auch andere Kandidaten keine wesentlich bessere Figur machen würden. In der Vergangenheit wurde sein Foto auch von Trollen gepostet, wobei er als vermeintlicher Täter bei Terror- und Amoktaten dargestellt wurde. Diese Darstellung wurde zudem von Medien verwendet. Für ihn dürfte die Präsentation als Kandidat einer großen Partei zur Landtagswahl eine eher harmlose Angelegenheit sein.
Dresden und Aue Ziele der gefälschten Plakataktion
Die Anzahl der verbreiteten Plakate ist gegenwärtig nicht bekannt. In Aue hat die örtliche CDU-Geschäftsstelle keine Kenntnis von der Verteilung. Es besteht die Möglichkeit, dass Wahlhelfer diese Plakate entfernt haben.
Ein seit Langem in der Szene aktiver Akteur, der den sogenannten „Hatern“ zuzuordnen ist, erachtet es als wenig wahrscheinlich, dass es den unbekannten Machern in erster Linie darum ging, der CDU zu schaden. Er verfügt über umfassende Einblicke als Chronist eines „Drachenlord“-Blogs, der in Anlehnung an die Struktur einer Tageszeitung gestaltet ist. „Es kann mit hinreichender Sicherheit angenommen werden, dass die betreffenden Akteure nicht die Absicht hatten, der CDU zu schaden.“ Es wird empfohlen, sich von den Geschehnissen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und eine humorvolle Einstellung zu bewahren.
Innerhalb der CDU in Dresden stößt die Aktion kurz vor der Wahl jedoch auf wenig Gegenliebe. Vor einiger Zeit sorgte der Drachenlord bereits für Spekulationen. Er kündigte an, seine Kommune der Freiheit zu erweitern indem er eine eigene Religion gründen will.