Besonders bei Schüler und Schülerinnen hört man den Begriff ChatGPT immer öfters. Nun hat auch Microsoft den Dienst für sich entdeckt.
ChatGPT in der Microsoft Cloud
Künftig lassen sich per Azure die OpenAI-Dienste überall nutzen, denn Microsoft hat viel Geld in das Start-up investiert. Auch weitere OpenAI-Tools möchte das Unternehmen in seiner eigenen Cloud anbieten.
Mittels Power BI, welches auf GPT-3 basiert, können Kunden die Code-Vervollständigung nutzen. Neben ChatGPT werden auch die Software-Codex sowie das Bildgenerationstool Dall-E 2 auf den Microsoft Azure-Servern gehostet.
Neu ist nun ChatGPT mit der Version GPT3.5 welche eine verbesserte Version des bekannten GPT-3 ist. Microsoft Kunden können mit Hilfe des Maschine-Learning-Programms Texte und Bots erstellen.
10 Milliarden US-Dollar
Alle Dienste können mit einem Azure-Konto gemietet werden. Dies kann mit einem Token oder stündlich passieren. Dabei sind die Preise unterschiedlich und das Training von Modellen mittels Azure am teuersten. So kostet eine Stunde Ada 19 Euro, Babbage 21 Euro und eine Stunde Davinci-Training kostet stolze 79 Euro.
Da Microsoft der Meinung ist das sowohl Machine-Learning-Tools und auch OpenAI-Software künftig ein wichtiges Thema da stellen, haben sie angekündigt mit einer Summe von 10 Milliarden US-Dollar bei OpenAI einzusteigen. Berichten zufolge könnte das Unternehmen damit 75 Prozent der Gewinne des Start-ups behalten.
Was steckt hinter ChatGPT?
ChatGPT ist ein fortschrittlicher Chat-Bot welcher menschenähnlich kommuniziert. Er kann Aufsätze für die Schule oder Uni schreiben, sogar ganze Programmcodes.
In New Yorker Schulen wird der Zugang zum Chat-Bot teilweise sogar verboten. Grund dafür ist die Tatsache das ChatGPT problemlos für Hausaufgaben, Referate und andere Aufgaben genutzt werden kann. Dies ist unter anderem der Grund dafür, dass die Webseite des ChatGPT sehr oft überlastet ist.
Im Gegensatz zu vielen früheren Chat-Bots, lässt sich mit ChatGPT fast eine normale Unterhaltung führen. Die Antworten erhält man dabei innerhalb weniger Augenblicken.
GPT lernt mit
GPT (Generative Pre-training Transformer) basiert auf dem maschinellen Lernen Deep Learning. Es sollen ähnlich dem menschlichen Nervensystem, künstliche neuronale Netze entstehen.
Schon jetzt hat ChatGPT bereits ein vielschichtiges Netz aufgebaut da er von den Entwicklern von OpenAI mehr oder weniger auf das Internet losgelassen wurde, um zu lernen. Insgesamt knapp 500 Milliarden Wörter halfen dem Bot dabei die Unterschiede zwischen geschriebener und gesprochener Sprache zu erkennen. Auch in welcher Form welche Frage beantwortet werden soll.
Das Problem dabei ist, dass die KI bei diesem unüberwachten Lernen auf sich allein gestellt ist. ChatGPT wäre nicht der erste Bot, welcher wegen ungewolltem gelernten Verhalten vom Netz genommen werden müsste. Traurige Beispiele dafür sind die Chat-Bots “Tay“ von Microsoft oder “Lee Luda“ vom Start-up Scatter Lab.
Das Goethe-Institut schreibt auf seiner Webseite das eine KI, die von „falschen“ Vorbildern lernt, schnell vulgär, verletzend und sogar rassistisch werden kann. Der verantwortungsbewusste Umgang der Programmierenden sowie der User und Userinnen sei wichtig. Sowohl wenn es darum geht, mit welchen Informationen ein Bot gefüttert wird und wofür dieser genutzt wird.
Die Sache mit dem überwachten und unüberwachten Lernen
Mit überwachten und bestärkenden Lernmethoden wird ChatGPT feintrainiert. So können mögliche schädliche Verhaltensmuster abtrainiert werden oder erwünschte erzwungen werden. Zudem hat ChatGPT wie auch andere Chatbots und Sprach-KIs eingebaute Schutzmechanismen, welche das erlenen von Vorurteilen und Hatespeech vermeiden sollen.
Trotz dieser Vorkehrungen gelingt es Usern und Userinnen immer wieder, den Bot auf problematische Antworten zu trainieren. So umging ein Professor der Uni Berkeley diese Filter als er Bat, dass ChatGPT ihm ein Programm schreiben sollte welches gute Wissenschaftler anhand von Daten zu Gender und Race definieren sollte. Das Ergebnis war ein Programm, welches ausschließlich weiße Männer als gute Wissenschaftler definierte.
Potentiale
Neben dem falschen Lernen hat ChatGPT noch das Problem, das er viele Fragen falsch beantwortet. Denn die KI ist nicht allwissend. Ein weit verbreitetes Beispiel dafür ist die Antwort von ChatGPT auf die Frage, welches Säugetier die größten Eier lege. Die Antwort des Bot: Der Elefant. Dieser lege Eier von einem Durchmesser von etwa 20 Zentimeter. Dazu wiegen sie mehr als 2 Kilogramm.
Künftig könnte ChatGPT beispielsweise ein fester Teil der Suchmaschine Bing werden. Schon 2020 bezahlte Microsoft dem Unternehmen eine Milliarde Dollar für die exklusive Lizensierung der OpenAI-Technologie. Darüber hinaus soll Microsoft darüber nachdenken, bestimmte Funktionen in Programme wie Word oder Outlook zu integrieren.
Schon jetzt gehört die Künstliche Intelligenz zu unserem Alltag. Auch Chat-Bots werden vor der Arbeitswelt keinen halt machen und somit viele Berufsgruppen betreffen. Vorrang jene, welche mit Texten zu tun haben wie Songwriter/innen, Journalist/innen oder Autor/innen. Dies könne womöglich zu besseren und schnelleren Texten führen, gleichzeitig aber auch zu Rationalisierungen und Jobverlusten.
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