Nicht nur ChatGPT hat in den letzten Monaten unter Autor*innen mächtig für Aufsehen gesorgt. Doch wie gut sind die Texte der zahlreichen KI Tools wirklich? Und können sie einen/eine menschliche/n Autor*in bereits vollständig ersetzen?
ChatGPT: Was kann die KI?
ChatGPT Karriere begann bereits im Jahr 2015. Die KI gehört zur „Generative Pre-trained Transformer“ und ist mittlerweile in der dritten Version. Entwickelt wurde sie von OpenAI, dem Zusammenschluss mehrerer Tech-Unternehmen.
Diese KI beruht auf dem sogenannten Large Language Models. Das bedeutet, dass dem Algorithmus massig Mengen an Text vorgelegt wird. ChatGPT nutzt dieses Material um Zusammenhänge zu erkennen und Variablen aufzustellen. Wie genau die KI dabei vorgeht, ist allerdings unbekannt.
Das Modell verfügt, anders als frühere Versionen, über eine Art künstliches Kurzzeitgedächtnis. So ist es möglich, mit bereits erstellten Texten zu arbeiten. Beispielsweise diese zu erweitern, zusammenzufassen oder zu Listen zu transformieren.
Erstellt die KI urheberrechtlich geschütztes Material?
Natürlich ist es jetzt verlockend, sämtliche Texte von einer KI anfertigen zu lassen. So spart man sich Zeit und kann in der gleichen Zeit viel mehr Content raushauen. Doch je intensiver man sich mit ChatGPT & Co. auseinandersetzt, desto mehr wird deutlich, dass es nicht ganz so einfach ist.
Es macht einen großen Unterschied, welche Texte man von der KI erstellen lassen möchte. So wird bei einigen recht schnell ersichtbar, das keine menschliche Hand hinter den gelesenen Wörtern steckt. Eine Frage vereint jedoch alle Autor*innen: Ist der von der KI geschriebene Text einzigartig und verstoße ich mit der Veröffentlichung möglicherweise gegen das Urheberrecht?
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine einheitliche gesetzliche Regelung zur Nutzung von ChatGPT und anderen KI beim Erstellen von Texten.
Ein weiterer Aspekt, wieso man im Moment beim erstellen von KI Texten aufpassen sollte, ist die Tatsache das diese keine eigene Meinung vertritt. Sollte also ein Artikel etwa über ein Shampoo geschrieben werden, welcher die eigene Meinung vertritt, sollte man diesen doch lieber selbst schreiben.
Durch die fehlenden rechtlichen Grundlagen und der eigenen Meinung der KI lässt sich sagen, dass zum jetzigen Zeitpunkt ChatGPT & Co. zwar gute Hilfe beim erstellen von Texten bieten können, die Autor*innen vollständig ersetzen können sie allerdings (noch) nicht.
Wie gut sind die KI-Texte?
Texte, die auf reinem Wissen basieren, etwa wie Ratgeber, schaffen die meisten KI problemlos. Erfahrungsberichte die etwa in einem Blogbeitrag benötigt werden, lassen die KI allerdings auf ihre Grenzen stoßen. Daher sollte man diese in so einem Fall eher als Hilfe ansehen als auf einen guten vollständigen Text zu hoffen.
Jeder Autor und jede Autorin die gerne neue Dinge ausprobieren und über den gewohnten Tellerrand blicken möchte, sollte sich mit ChatGPT und seinen Kollegen einmal näher befassen.
Was sind die Vor- und Nachteile von KI?
Jede KI, die darauf trainiert ist, Texte zu schreiben, hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wir sehen uns daher hier einmal ChatGPT und seine Vorzügen und Schwächen einmal genauer an.
Vorteile
- ChatGPT ist in der Lage, auf riesige Datensätze zurückzugreifen und verfügt daher um ein enormes „Wissen“. Dieses kann er semantisch und grammatikalisch korrekt wiedergeben. Meistens jedenfalls.
- Im Gegensatz zu früheren Sprachmodellen, verhindert ChatGPT meist die Benutzung von rassistischen oder sexistischen Antworten.
- Komplexe Sachverhalte sind für ChatGPT kein Problem. Diese können von der KI sehr schnell zusammengefasst werden.
- ChatGPT kann die Zeit für Recherche enorm reduzieren.
Nachteile
- ChatGPT kann zwar eine Menge Antworten geben, doch versteht die KI meist nicht, was genau sie dort überhaupt schreibt, da ihre Antworten auf allgemeine und statistische Trainingsdaten beruhen.
- Mehrere Versuche haben gezeigt, das ChatGPT noch ein Problem mit Voreingenommenheit hat.
- ChatGPT schafft es, trotz fundiertem Wissen, absolut falsche Antworten zu geben.
- Die Datenbank von ChatGPT ist nicht aktuell. Die Datensätze stützen sich auf Wissen die bis 2021 limitiert sind. Zwar ist die Datenbank enorm, doch aktuelle Informationen beinhaltet diese nicht.
Was spricht gegen KI generierte Texte?
Wie man sieht, gibt es mehrere Vor- und Nachteile für und gegen KI generierte Texte. Der größte Nachteil dürfte jedoch darin liegen, dass die KI kein Gefühl für Kontext und Stimmung besitzt. Es fehlt ihr das Verständnis, zwischenmenschliche Interaktionen zu erkennen. So kann ChatGPT einen Text generieren, der zwar zusammenhängt, jedoch von der KI nicht interpretierbar ist.
Wer trotz Nachteilen die Generierung von Texten mittels ChatGPT versuchen will, sollte eines beachten: Es ist wichtig die Fakten zu checken, ehe der Text veröffentlicht wird. OpenAI hat dazu eine Sharing & Publication Policy veröffentlicht. Ziel ist es, dadurch die möglichen Risiken von KI-generiertem Inhalt zu minimieren.
Die Nutzung der KI beim Schreiben
ChatGPT & Co. eignen sich bereits heute sehr gut dafür, menschliche Autor*innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Auch wenn die KI nicht für vollständige Texte genutzt werden kann, so bringt sie dennoch einige Vorteile mit sich wie:
- Erstellung von Textstrukturen
- Glossare & FAQs
- Grundlagenrecherche
- Ideenfindung
- Optimierung von Texten
- SEO & Keyword Recherche
- W-Fragen & Listen
Textstrukturen erstellen lassen
Um Leser*innen gerade bei längeren Texten das lesen zu vereinfachen, ist eine gute Textstruktur Pflicht. Zwar ist ChatGPT in diesem Bereich nicht perfekt, ein Ausprobieren lohnt sich jedoch auf jeden Fall. Bei Bedarf kann die KI sogar HTML-Codes umsetzen.
Glossare & FAQs
Beides kann bei der Erstellung viel Zeit in Anspruch nehmen. Hier bietet ChatGPT den Vorteil, eine Antworten in ein oder zwei Sätzen zu liefern. Doch hier sollte darauf geachtet werden, dass die KI manchmal falsche Antworten liefert. So ist ein Faktencheck vor der Veröffentlichung absolute Pflicht.
Grundlagenrecherche
Beim Schreiben vieler Artikel sind Autor*innen auf fundiertes Hintergrund Wissen angewiesen. Da kann es schonmal am Punkt fehlen, an dem man am besten in seinen Artikel einsteigen kann. ChatGPT kann einem dabei helfen, eine Verständnisgrundlage des benötigten Wissens zu erhalten, auf dem man seine Recherche aufbauen kann.
Ideenfindung
Auch den pfiffigsten Autoren und der pfiffigsten Autorin gehen irgendwann die eigenen Ideen aus. Da ChatGPT auf Informationen zurückgreift, an die man selbst gar nicht denken würde, ist die KI wie geschaffen dafür, neue Ideen zu generieren.
Optimierung von Texten
Auch wenn ChatGPT nicht wirklich gut darin ist, vollständige Texte eigenständig zu erschaffen, so ist die KI Meister darin, vorhandene Werke zu optimieren. So kann sie Produktbeschreibungen, Call-to-Action oder die perfekte Meta-Description erstellen.
SEO & Keyword Recherche
ChatGPT ist nicht imstande, Keywords perfekt in einem Text unterzubringen, doch die KI kann zumindest eine gute Richtung vorgeben. Auch eignet sich ChatGPT nur bedingt zur Keyword-Recherche da die KI nicht mit dem Internet verbunden ist. So sorgt sie zwar dafür, dass der Text ein gewisses Maß an Relevanz erhält, eine Überarbeitung des menschlichen Autors oder der menschlichen Autorin ist hier Pflicht.
W-Fragen & Listen
Wer Listen mit Punkten, Fragen etc. zu einem Thema haben möchte, findet in ChatGPT eine echte Unterstützung. Auch wenn die Ergebnisse nicht komplett verwendtbar sind, können sie als gute Basis genutzt werden, um die menschliche Kreativität zu entfalten.
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