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schadet google dem klima

Schadet Künstliche Intelligenz dem Klima? Bei den Vorteilen die ChatGPT & Co. mitbringen wird eine Sache meist vergessen oder es wird schlicht nicht daran gedacht. Der enorme Datenprozess hinter der KI schadet der Umwelt. Doch wie groß ist das Problem wirklich?

Google und Microsoft machen es vor. Sie investieren Milliarden-Beträge in den Kauf und die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz. Diese soll den Benutzer*innen noch schnellere Antworten auf noch komplexere Daten liefern.

Doch das Geld allein ist nicht der einzige Preis, den man bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu zahlen hat. Die Rechenleistung, die dabei verbraucht wird, löst einen massiven Anstieg des Energiebedarfs auf, was am Ende negative Auswirkungen auf das Klima hat.

Wieviel Energie verbraucht Künstliche Intelligenz?

Bei jeder Computer-Rechenleistung wird Energie benötigt und sind somit mit CO2-Emissionen verbunden. Bereits in den letzten Jahren war dies beim Krypto-Mining der Fall. Doch auch der Einsatz von ChatGPT & Co. erfordert ein große Rechenleistung, die je nach Operation unterschiedlich ausfällt.

Cybersicherheit-Professor Alan Woodward erklärte gegenüber dem US-amerikanischen Magazin Wired, dass bereits jetzt enorme Ressourcen benötigt werden. Dies passiert vor allem bei der Indizierung und Durchsuchung von Internet-Inhalten. Denn für eine effiziente Suche wird sowohl Rechenleistung als auch Speicherplatz benötigt.

Auch in den großen Rechenzentren steigt der Energie- und Kühlungsbedarf an, sobald sich die Online-Verarbeitung weiterentwickelt. Dies schadet dem Klima.

Schadet KI dem Klima? Wieviel Co2 produziert ChatGPT?

Nach Berechnung unabhängiger Expert*innen erfordert das Training des in ChatGPT integrierten Sprachmodelle eine große Datenmenge. Nach ihren Schätzungen, verbraucht das Training des Sprachmodells GPT-3 1.287 Megawattstunden Energie, was einen Ausstoß von mehr als 550 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten entspricht.

Bisher machen Tech-Unternehmen wie Microsoft, Google oder der ChatGPT-Mutterkonzern Angaben zur benötigten Rechenleistung und den damit verbundenen Kosten. Daher kann man die tatsächlichen Emissionen nur schätzen.

Im Jahr 2022 versuchte ein Benutzer der Publishing-Plattform Medium die täglichen Emissionen des Chatbot ChatGPT zu berechnen. Die benötigten Variablen sammelt er aus diversen Tweets und anderen Quellen. Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass ChatGPT etwa 3,82 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Tag produziert.

Auch wenn alle Berechnungen lediglich Schätzungen sind, lässt sich ein guter Eindruck davon bekommen, wie GPT-3 die Umwelt beeinflusst.

Erhöhter Energiebedarf der Benutzer*innen

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, nutzen etwa 13 Millionen Menschen täglich die KI ChatGPT. Die bekannte Suchmaschine Bing zählt pro Monat etwa eine Milliarde User. Sobald ein Sprachmodelle in eine Suchmaschine integriert sind, erhöht sich die Anforderung an die Rechenleistung beider Systeme um das Vier- oder Fünffache, laut Expert*innen. Dazu kommt die Tatsache, dass es nicht ausreicht, die KI nur einmal zu Trainieren. Um ihr Wissen aktuell zu halten, muss sie immer wieder neu trainiert werden.

Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz das Klima?

Mit dem ökologischen Fußabdruck von Sprachmodellen beschäftigt sich das US-amerikanische Tech-Start-Up Hugging Face. Man habe sich zum Ziel gemacht, die Kohlendioxidemissionen während des Trainings verbrauchten Stroms zu berücksichtigen. Man wolle dabei helfen herauszufinden, welche Auswirkung die KI auf die Umwelt hat und wie man diese verringern kann. Wenn das Verständnis da ist, könnten Unternehmen und Entwickler*innen besser entscheiden, welche Kompromisse bei der Nutzung eingehen wollen.

Es ist zu bedenken, dass beispielsweise die Klassifizierung von User-Kommentaren zwar nicht viel Strom verbrauchen, jedoch bei Milliarden Vorgängen pro Tag auch sich die Menge an produzierten Emissionen summiert.

KI hinterlässt Co2-Fußabdruck

Laut Schätzungen sind KI und andere Komponente des Technologiesektors Schuld an 1,8 bis 3,9 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Und auch wenn bisher nur ein sehr kleiner Teil davon von Künstlichen Intelligenzen erzeugt wird, präsentieren Tech-Unternehmen immer öfters ihre festgelegten Klima-Ziele. Bis 2030 will Google zum Beispiel seinen gesamten Energiebedarf mit Co2-freier Energie decken. Ebenfalls bis 2030 möchte Microsoft kohlenstoffnegativ sein.

Seitdem Künstliche Intelligenz in Suchmaschinen integriert werden, erzeugen diese Konzerne allerdings immer weitere Emissionen. Diese gilt es nun auszugleichen. Diese Emissionen sind das Ergebnis unserer Entscheidungen, wie wir die KI einsetzen wollen.