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Prof. Dr. Axel Minten, Vizepräsident des BVCS ist begeistert davon, wie verbreitet und groß Coworking in manchen Ländern bereits geworden ist. Als Beispiele dafür nennt er unter anderem Großbritannien, Spanien, Portugal und Israel.

Die Lage in Europa

Marktanalysen ergaben, dass die Nachfrage nach Flex Offices in Europa das momentane Angebot übersteigt. Dies liegt daran, dass es nicht so einfach ist, flexible Flächen in jedem Raum zu schaffen. Besonders bei Immobilien, welche nicht von Anfang an als Büroflächen vorgesehen sind. Beispielsweise Fabrikhallen, Ladenlokale oder Höfe.

Trotz der wachsenden Beliebtheit von Coworking-Spaces auch in weniger besiedelten Flächen, sind klassische Büros weiterhin in der Mehrzahl. Wenn von diesen klassischen Büroflächen 10 Prozent zu Flex Offices umfunktioniert werden, könnte der Europäische Flex Markt über 108 Prozent zunehmen. Viele dieser Büroflächen sind den Ansprüchen an Flex Offices nicht gewachsen.

Minten erklärt, dass der Bedarf aktuell über dem Angebot steht, da viele Arbeitgeber umdenken. Nicht zuletzt, weil gerade viele junge Leute in die Arbeitswelt eintauchen, welche erstklassische Arbeitsbedingungen verlangen. Sie möchten beispielsweise nicht jeden Tag weite Strecken bis zu ihrem Büro zurücklegen müssen.

Thema Technik

Auch im Coworking—Space in Europa sollte die Technik den Arbeitsbedingungen anpassbar sein, um eine produktive Arbeitsatmosphäre schaffen zu können. Sei es das Einstellen der Lichtfarben und Intensität oder Schließsysteme. Es müssen perfekte Bedingungen in den Bereichen Data Security, Security und Datenschutz vorliegen.

Ein weiterer Gedankensprung ist es, Coworking weg vom reinen physischen Space zu bringen. Dabei meint er nicht die bereits etablierten Coworking-Live-Streams in denen Coworker in ihren Pausen mit dem Chat interagieren. Augmented Reality könnte die Möglichkeit auf virtuelle Spaces geben, beispielsweise im Metaverse. So kann man Kollegen treffen, obwohl jeder von zu Hause arbeitet.

Resignation

Europa
Foto von rabkina

Laut Minten könnte Coworking eine riesige Rolle dabei spielen, die große Resignationswelle zu beenden. Arbeitgeber sind damit in der Lage, ihre Attraktivität steigern. Coworking-Spaces müssen dafür allerdings gewisse Aspekte erfüllen wie Rückzugsmöglichkeiten für die Coworker oder Gemeinschaftsflächen. Nur wenn das Coworking-Space eine bessere Atmosphäre hat als das eigene Büro, können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter guten Gewissens dorthin schicken.

Diversity spielt eine große Rolle

Im Bereich Coworking gibt es zahlreiche Dienstleistungen und Produkte, die von Bedeutung sind wie Marketing-Experten, Brand-Manager, Vermittlungsportale oder Druckersoftware. Das Thema Brand-Identity ist dabei besonders wichtig.

Beim Brand Identify Mapping muss sich ein Coworking-Space Betreiber laut Minten diverse Fragen stellen.

  • Wofür stehe ich?
  • Was habe ich für Einzigartigkeits-Elemente? (z.B. Fokus auf Gesundheit, Nachhaltigkeit, Corporates, Workation)

Nachdem Brand und Core Content klar ist, ist es wichtig Awareness und Discovery zu schaffen. Man muss für Zielgruppe, die man erreichen möchte, sichtbar werden. Laut Minten könnte der Mangel an Workation-Angeboten in Europa daran liegen, das es in den südlichen Ländern einfach viel wärmer ist und man diese Länder so automatisch eher mit Urlaub verbindet.

Was ist Coworking?

Coworking bezeichnet eine Arbeitsweise, bei der Einzelpersonen oder kleine Teams in gemeinsamen Büroflächen arbeiten, die sie sich teilen. Hier sind einige Merkmale und Vorteile von Coworking:

  1. Gemeinsame Büroflächen: Bei Coworking teilen sich mehrere Selbstständige, Freiberufler, Start-ups und auch Mitarbeiter von größeren Unternehmen denselben Arbeitsbereich.
  2. Flexibilität: Viele Coworking-Spaces bieten flexible Mietmodelle an, sei es stundenweise, täglich, wöchentlich oder monatlich. Dies ist besonders für Freiberufler oder Start-ups attraktiv, die keine langfristigen Mietverträge eingehen wollen.
  3. Ausstattung: Die meisten Coworking-Spaces bieten eine komplette Büroausstattung wie Drucker, Scanner, Konferenzräume und High-Speed-Internet.
  4. Networking: Einer der größten Vorteile von Coworking-Spaces ist die Möglichkeit zum Networking. Da sich viele verschiedene Fachleute den gleichen Raum teilen, können Synergien und Kooperationen entstehen.
  5. Kostenersparnis: Statt ein komplettes Büro zu mieten und auszustatten, können Nutzer von Coworking-Spaces die Kosten teilen und nur für den Raum bezahlen, den sie tatsächlich benötigen.
  6. Community: Viele Coworking-Spaces legen Wert auf die Schaffung einer Gemeinschaft unter ihren Mitgliedern. Es werden oft Veranstaltungen, Workshops oder Happy Hours angeboten, um den Gemeinschaftssinn zu fördern.

Coworking ist eine Reaktion auf die veränderten Arbeitsgewohnheiten in der heutigen digitalen Welt. Mit der wachsenden Anzahl von Freelancern, digitalen Nomaden und flexiblen Arbeitsmodellen bieten Coworking-Spaces eine Lösung, die sowohl produktiv als auch sozial bereichernd ist.